GESELLSCHAFTSSCHICHTEN | WEIBLICH | MÄNNLICH |
Royal Family | ||
Als illegitimer Sohn hat man es nicht immer leicht, nicht einmal, wenn man der Neffe des Prinzregenten ist. George FitzClarence kann ein Lied davon singen... Könnte er, wenn er singen könnte. Weder dies, noch das Tanzen liegt ihm. Auch im Schreiben zeigt er seine Schwächen, dafür kann er wunderbar denken. Er liebt das Schachspiel und andere Freizeitaktivitäten, die Strategie erfordern. Mit Bauchgefühl kann er wieder weniger anfangen. Immerhin, sein Talent, verschiedene Dinge zu kombinieren, haben es ihm ermöglicht, in der britischen Armee zu einem Brigadegeneral aufzusteigen, der noch dazu auf dem besten Weg ist, ein Generalmajor zu werden. Für den perfekten Lebenslauf eines illegitimen Sohnes fehlt nun also nur noch eine Frau. Dahingehend hat Vater jedoch immer die besten Ideen. Seine königliche Hoheit Prinz |
||
Aristocracy | ||
Anna entstammte einem sehr alten Adelsgeschlecht aus Russland. Das Fürsten-Haus Wolkonski ist dem Zaren treu ergeben und ihr Vater stand bis vor kurzem Zar Alexander I. sehr nahe. Deswegen wurde die junge Anna auch schon sehr früh an den Hof gerufen, wo sie dank ihres einnehmenden Wesens schnell zur Ehrendame der Zarin ernannt wurde. Auch der Zar war an ihr interessiert, allerdings nicht für eine Affäre. Sie sollte nach London reisen, um dort die englische Gesellschaft zu unterwandern, um ihm dann alles zu berichten, was sie dort erfuhr. Er wusste, dass ihr einnehmendes Wesen, ihre offene Art, ihr oftmals unkonventioneller Stil und ihre heitere Art auch in London ihre Eintrittskarte in die Gesellschaft sein würde. Das ihr in Paris bereits der Duke of Wellington begegnet war, hilft ihr natürlich seit ihrer Ankunft ungemein weiter. Doch inzwischen hat sich einiges zu Hause geändert, nicht zu Letzt wegen Annas eigenen Fehler und sie hütet nun ein Geheimnis, von dem sie nicht möchte, dass es jemand erfährt... Carys Vaughan, einzige Tochter des Laird von Caerleon, sticht durch ihren unkonventionellen Geist hervor. Aufgewachsen in einer Familie mit sieben Brüdern in der walisischen Aristokratie, hat Carys eine starke Persönlichkeit und eine verborgene Leidenschaft für das Schreiben entwickelt. Trotz der strengen Erwartungen ihres Vaters weigert sie sich, die ihr vorgeschlagenen Ehemänner zu akzeptieren, weshalb sie nach London geschickt wurde, um einen geeigneten Partner zu finden. Dort lebt sie weiterhin ihre heimliche Liebe zur Literatur und träumt von einem Leben, das ihre wahren Interessen widerspiegelt. Elinor ist die jüngste Tochter eines alten Adelsgeschlechts. Ihre Mutter ist gestorben, als sie erst sechs Jahre alt war, ihr Vater vor zwei Jahren. Ihre Trauer über den Verlust des geliebten Vaters hat sie noch nicht überwunden. Sie ist ihrer zwei Jahre älteren Schwester Florence sehr zugetan und teilt fast alles mit ihr. Ihr Bruder Adam ist ihr Vormund und kümmert sich gut um sie. Auch ihm ist sie von Herzen zugetan, nur seine frisch angetraute Ehefrau kann sie nicht leiden, auch wenn sie das nicht begründen kann. Das Wichtigste in ihrem Leben sind die Pferde und ihr größter Wunsch, die Pferdezucht der Familie wieder zu vergrößern - was dem Wunsch ihres Bruders vollkommen entgegensteht. Elizabeth ist das dritte Kind der Familie Fane und Teil der britischen Aristokratie. Gemeinsam mit ihrem älteren Bruder residiert sie seit Kurzem in Bath, doch liegt ein turbulentes Jahr hinter ihr, denn erst vor einigen Monaten hat ihr Verlobter Adam Eversly die Verlobung gelöst. Seither gibt es natürlich vielerlei Gerüchte und Getuschel über die Ursachen hierfür.
Ellie ist eine anspruchsvolle, humorvolle, belesene junge Frau mit Leichtigkeit im Erlernen neuer Dinge. Zudem ist sie zwar liebevoll und einfühlsam, aber doch Realistin.
Doch gibt es auch Schattenseiten, denn anders als der Rest ihrer Familie ist Elizabeth sehr zurückhaltend, stur, ungeduldig, rechthaberisch und nimmt sich Dinge zu schnell zu Herzen.
Insgesamt ist sie eine modische junge Dame von durchschnittlicher Größe, schlanker Natur. Haselnussbraune Wellen umrahmen ihr zartes Gesicht mit den auffallenden hellen, blau-grauen Augen. Eloise ist das Produkt einer Affäre zwischen Princess Sophia und Thomas Garth. Aufgewachsen ist sie jedoch als eine FitzGilbert, ohne etwas über ihre wahre Abstammung zu wissen. In ihren ganzen 17 Jahren hat es ihr nie an etwas gefehlt, wuchs wohlbehütet auf und genoss eine gute Erziehung und Ausbildung. Im nächsten Jahr steht ihr sicher ihre Einführung in die Gesellschaft bevor, aber sie hat noch gar kein Interesse an den Jungs, stellt sich eine arrangierte Ehe sogar als furchtbar beängstigend vor und hängt lieber ihren Träumen nach, die sich um die wilden griechischen Götter drehen, um Naturgeister, Feen, Trolle und berauschende Kräuter. Tarotkarten hält sie für unterhaltsamer als perfekte Körperhaltung zu trainieren oder sich mit Malen oder Sticken zu beschäftigen. Ihr pubertäres Mundwerk und die ersten Versuche zu rebellieren macht ihr im Moment mehr zu schaffen, als die Vorstellung von einer guten Partie. Grace stellt mit ihrem Zwillingsbruder Henry und ihren 21 Jahren beinahe das jüngste Familienmitglied der Familie Featherstone dar. Als Tochter der Oberschicht hat sie sich kürzlich mit Adam Eversly verlobt, doch stellt es beinahe eine skandalöse Verbindung dar, hat er doch für Grace seine Verlobung mit einer anderen Dame gelöst.
Grace ist ein kleiner Wirbelwind, liebt es durch die Ländereien Baths zu streichen. Nach außen hin erscheint sie stets ruhig und manchmal etwas unsicher, doch erstreckt sich in ihrem Inneren eine bemerkenswert klare Welt, voller Auffassungen, Einstellungen und Meinungen, die sie doch kaum zum Ausdruck bringen kann und nur vertrauten Personen offenbart.
Sie ist herzlich, nachdenklich, aber auch voller Sehnsucht - etwa dem Bereisen ferner Ländern.
Ihre eigenen Talente verkennt sie in ihrer schüchternen, angenehmen Zurückhaltung.
Man kann mit jeglichem Problem auf ihre Hilfe hoffen, denn Grace unterstützt und interessiert sich für die Menschen, die ihr nahestehen und versucht gerne andere zum Lachen zu bringen.
Doch gibt es auch Menschen, denen gegenüber die junge Frau verbittert ist und sodass es schwierig ist, ihr tiefes Vertrauen zu gewinnen.
Grace ist stur und hat eine hohe Erwartungshaltung, die nur zu gerne enttäuscht wird. Zudem kann sie kein Blut erblicken und verabscheut abfällige Gespräche über andere Menschen.
Ein reges Interesse zeigt Grace an Literatur. Außerdem begeistert sie sich für das Musizieren und für Spaziergänge. In ihr schlummert eine abenteuerliche Seele, die für vielerlei Neues offen ist und die Bereicherung neuer Erfahrungen in ihrem Leben genießt. Weiterhin zeigt Grace ein großes Interesse an Literatur, doch auch politische Themen sind für sie von Interesse. Die 28-jährige Irene Gray hat es endlich hinter sich bringen können - sie ist verheiratet. Nach vielen Rückschlägen hat sie es mit einem Mann vor den Traualtar geschafft. Und was für ein Mann das ist! Halb England beneidet sie um ihn, Charles Gray. Ganz so glücklich ist Irene nicht - als verwöhnte Tochter eines Dukes ist sie eben schwer zufrieden zu stellen. So weiß sie zwar zu schätzen, dass ihr Mann sie mit der Heirat aus einer prekären Situation gerettet hat, wünschte sich aber, die Vermählung wäre so unspektakulär verlaufen, wie viele andere auch. Jasmine wurde als fünftes Kind des 5th Duke of Manchester auf Kimbolton Castle geboren. Sie ist der Sonnenschein der Familie und ein Außenstehender würde sie ohne zu zögern als gutherzig, liebevoll und unschuldig beschreiben. Durch ihre warmherzige Art, ist es schwer, sich in ihrer Gegenwart nicht wohl zu fühlen und meist wird sie vorschnell ins Herz geschlossen und mit anvertrauten Geheimnissen überhäuft.
Hinter dieser Fassade verbirgt sich jedoch ein komplexer Charakter, geprägt von Intelligenz, Sturheit und einem ungesunden Ehrgeiz sowie Geltungsdrang. Sie liebt Wettkämpfe und betrachtet das Leben als Spiel, das es zu gewinnen gilt, wodurch sie sich oft selbst unter Druck setzt. So kann es durchaus vorkommen, dass sie manipulativ vorgeht, mit geschenkten Herzen spielt oder anvertraute Geheimnisse gezielt einsetzt, um an ihre Ziele zu kommen. Natürlich alles wohldosiert und strategisch eingesetzt, so dass kein Schatten ihren engelsgleichen Ruf trüben könnte. Generell sind Strategien, das Erkennen von Zusammenhängen und Statistiken ihre Passion. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Meisterin im Schachspiel ist und auch ein Händchen für Pferdewetten hat.
Im letzten Jahr (1815) ist ihre Mutter verunfallt, wodurch ihre erste Saison nur wenige Wochen angedauert hatte. Seit wenigen Wochen trägt sie keine Trauer mehr und möchte nun ihn ihrer ersten richtigen Saison das Ziel erreichen, sowohl schneller als auch einen besseren Ehemann zu finden als ihre Schwestern. Die arrangierte Verlobung ihrer ältesten Schwester mit einem Earl setzt sie dabei besonders unter Druck.
Letitia Duncombe wird von ihrer Familie eigentlich nur Leta genannt. Sie ist die vierte von sechs Kindern und lebt mit ihren dreiundzwanzig Jahren noch im Anwesen ihres Vaters. Wie ihre Geschwister ist sie noch unverheiratet.
Sie ist aristokratischer Herkunft und genießt alle Vorzüge ihres Standes. Neben ihren Schwestern gilt sie als die ruhigste, dabei ist sie keinesfalls auf dem Mund gefallen und liebt es zu diskutieren. Ihre Zeit verbringt sie am Liebsten auf dem Rücken eines Pferdes, in der Natur, an ihrem Klavier oder auf einer Gesellschaft.
Seit dem Tod ihrer Mutter im letzten Jahr, hat sich in ihrem Zuhause einiges verändert. Das Anwesen scheint sie zu erdrücken und sie wünscht sie nichts mehr, als fortzugehen. Seit einem Monat trägt sie keine Trauerkleider mehr. Marianne Wentworth war bekannt in der aristokratischen Gesellschaft für ihre hohen Erwartungen, wie auch Standards. Oh, wie über sie geredet wurde! Sie, die an die wahre, große Liebe glaubte und keinen Mann näher an sich heranließ, der nicht auch ihr Herz erobern konnte. Dabei suchte sie sich stets jene Männer aus, die unerreichbar und der Liebe keinesfalls zugetan zu sein schienen. Bis es tatsächlich gerade der entfernte Cousin ihrer besten Freundin war, der Marianne in all der Liebe und Zuneigung erblickte, die er niemals für möglich gehalten hatte. Welch' glückliche Fügung es doch war, die Marianne, die ewige Jungfer, in den Hafen der Ehe brachte. Seit 1816 ist sie nun die Countess of Huntingdon und Ehefrau von Jonathan Wentworth und könnte keine strahlendere Ehefrau sein. Nun fehlen nur noch die Kinder, diese sind jedoch zweitrangig, denn erst einmal fühlt sich die frisch gebackene Wentworth dazu berufen, all ihre Freunde und allen voran ihren Bruder zu seinem Glück zu verhelfen. Wie dieses aussehen mag? Nun, da hat sie ihre eigenen Vorstellungen. Mit 76 Jahren gibt es nicht mehr vieles, das Marjorie Cavendish aus der Fassung zu bringen vermag. Lauwarmer Earl Grey vielleicht. Oder die eine oder andere Neuerung, steht die alte Lady Veränderungen doch prinzipiell eher skeptisch gegenüber. So konservativ Marjorie auch ist, sollte man ihr dennoch nicht vorwerfen, gänzlich in der Vergangenheit stehen geblieben zu sein.
Ihr Scharfsinn ist in Kombination mit ihrer Schlagfertigkeit eine Waffe, die schon manch einem vorlauten Jüngling zum Verhängnis geworden ist. Im Laufe ihres langen Lebens hat Marjorie es als Duchess of Devonshire perfektioniert, sich nicht nur stilsicher auf dem gesellschaftlich-politischen Parkett zu bewegen, sondern sich auch eine immense Menschenkenntnis anzueignen. Vielleicht rührt daher auch ihre Faszination für die Botanik - wer bereits oft in menschliche Abgründe geblickt hat, weiß irgendwann die Gesellschaft von Pflanzen zu schätzen. Diese Ansicht teilt sie mit Königin Charlotte, mit der sie zudem eine tiefgehende Freundschaft verbindet.
Seit dem Tod ihres Mannes ist Marjorie kaum noch im gesellschaftlichen Leben präsent. Sie zu unterschätzen, wäre dennoch ein fataler Fehler. Patience Fane wohnen all jene Eigenschaften inne, die in ihrer Familie Lewis so markant sind: Ein feuriges Temperament, eine gehörige Streitlust und ein unbeugsamer Stolz. Viele Jahre hatte die 24-Jährige vergeblich auf eine Vermählung gewartet, da kaum einer der Anwärter ihren Ansprüchen genügte und sich im Laufe der Zeit nur noch schwerlich Anwärter um ihre Hand finden ließen, die kühn genug waren, sich ihrer eisigen Schönheit zu stellen. Schließlich war es Barnabas Fane, dem es nicht nur gelang, ihre Ansprüche zu erfüllen, sondern sogar ihr widerspenstiges Herz zu bändigen. Seit der Vermählung im Jahr 1815 sieht sich die junge Frau der gänzlich neuen Welt der Aristokratie und Londoner Gesellschaft gegenüber, in die Patience voller Ehrfurcht und Freude eintaucht. Sie schenkte ihrem Gemahl ihr Herz und ist nun auch in Erwartung seines Kindes. Ihr neues Leben wäre einer Lewis würdig, gäbe es da nicht ihr widerspenstiges Herz, das Zweifel an ihrem Ehemann hegt. Liebt er eine andere Frau? Und würde Patience ihn immer noch lieben können, wenn dem so wäre? In Adelskreisen kennt man Perpetua Lucille Agnes Cockbaine als eine herrische, alte Dame. Alt, das ist sie mit ihren 68 Jahren sehr wohl. Und herrisch - nun, irgendjemand muss das Ruder eben in der Hand behalten. Sie trägt seit kurzem Trauer, denn im Frühjahr 1815 wurde Perpetua zur Witwe. Ihr Mann hinterließ ihr ein anständiges Vermögen, aber weil sie ihm keinen Erben hinterließ, wird die Familie die Titel verlieren. Um das zu verhindern, hat Perpetua jedoch bereits einen Plan gefasst. Der Prinzregent hat eingewilligt, dass in einem Wettstreit ein neuer Erbe für Titel und daraus resultierende Einkünfte von ihr selbst bestimmt werden dürfte. Und so haben sich einige Neffen zu einem äußerst perfiden Spiel bereit erklärt, das der alternden Duchess ein wenig Aufschwung in ihrem Traueralltag gibt. Rosaline FitzGilbert, née Featherstone stieg nach ihrer Hochzeit mit Richard FitzGilbert in der Gesellschaft auf. Sie bewegt sich auf durchaus noblem Parkett, denn seit kurzem ist sie eine Duchess. Sie selbst hätte das niemals gedacht, hatte man sie doch eigentlich mehr oder weniger zur Heirat überreden müssen. Nun ist die 27-Jährige sogar Mutter eines Sohnes und entdeckt ganz neue Seiten an sich. Thérèse Thibaut kehrte erst kürzlich nach einigen Jahren in Frankreich als fünfundzwanzigjährige Witwe zurück, nachdem sie bis in ihre Jugend in London gelebt hatte. Zur Rückkehr nach England brachte ihr Herz sie, doch sie merkt die Herausforderung, wieder in der englischen Gesellschaft anzukommen und den geliebten Geistern aus der Vergangenheit, wie Albert Butler, zu begegnen.
Ihre braunen Augen und braunen Haare strahlen stets etwas Warmes aus, aber doch sollte man sie nicht unterschätzen, denn als Tochter des Adels und nun Witwe hat sie einen gewissen Stand inne. Die junge Frau ist verantwortungsbewusst, kontaktfreudig, kreativ, selbstbewusst und willensstark, aber nicht um jeden Preis.
Sie ist kühl und zurückhaltend hinsichtlich ihres Innenlebens, hat ein großes politisches Interesse, das sie natürlich nicht äußern darf, ist
detailorientiert, ungeduldig, stur und kann Fehler nur schlecht eingestehen, |
Adam mag kein einfacher Mann sein. Er ist ein sarkastischer, ironischer und diskussionsfreudiger Mensch, der gerne auf den Problemen anderer herum reitet. Er ist Besitzer einer Pferdezucht in Bath, die er jedoch sehr heruntergefahren hat, nachdem sein verstorbener Vater sie ihm vererbte. Viel lieber steckt er seine Energie in die Firma für die neuen Gaslampen in London. Der 32-Jährige ist seit Januar 1816 frisch mit Grace Eversly verheiratet, was durchaus nicht unter guten Sternen begann. Ward er vorher noch mit einer anderen Dame verlobt, eine Verbindung, die der verstorbene Vater in die Wege leitete, so löste er diese, um die ehemalige Featherstone ehelichen zu können. Zwar besitzt die Familie keinen Titel, aber ausreichend viel Vermögen und auch Einkommen. Adams nächste Aufgabe ist es nun, die beiden Schwestern gut zu verheiraten. Albert Ealdorman Butler ist der zukünftige Duke of Leinster. Geboren in Irland, wechselte er in seinem Leben immer zwischen den Anwesen der Butlers und wohnt nun in seinem Stadthaus in London.
Da ihm sein baldiges Erbe und der Titel nicht genug sind, hat er bereits während seines Politik- und Wirtschaftsstudiums in neumodische Maschinen investiert und eine eigene Fabrik erbauen lassen.
Albert ist ein intelligenter und ehrgeiziger Mann, der alles für den Erfolg tut. Dabei kann er sehr egoistisch und manipulativ sein.
Ein guter Ruf ist ihm sehr wichtig, weshalb er seine Geschwister auch gut verheiratet wissen will. Er selbst hat noch nicht geheiratet. Arthur Hamilton-Gordon, der 35-jährige 4. Earl of Aberdeen, vereint aristokratische Eleganz mit einem rebellischen Geist. Als Politiker und Diplomat bewegt er sich geschickt in den höchsten Kreisen, steht aber oft im Spannungsfeld zwischen seinen progressiven Ansichten und den starren Konventionen des Adels. Sein Freiheitsdrang macht ihn zu einer bewunderten und zugleich skeptisch betrachteten Figur.
Charismatisch und humorvoll zieht Arthur Menschen mit seinem scharfen Verstand und seiner Überzeugungskraft in den Bann. Abenteuerlustig und individualistisch geht er unkonventionelle Wege, wirkt jedoch unverbindlich und wechselhaft. Er hat Schwierigkeiten, sich an feste Regeln zu halten, und nimmt es mit seinen Pflichten nicht immer genau.
Arthur ist tief mit seiner schottischen Heimat verbunden. Seine Besitztümer in Aberdeenshire zeugen von einem reichen Erbe, doch statt als Landwirt zieht es ihn nach London, wo er politisch ambitioniert und als Lebemann bekannt ist.
Nach dem Verlust seiner Frau Catherine, die bei der Geburt ihres Sohnes James starb, hat Arthur der Ehe abgeschworen. Berüchtigt für Affären, genießt er seine Unabhängigkeit und pflegt seinen Ruf als Freigeist.
Arthur bleibt ein Mann voller Widersprüche: ein Aristokrat, der Konventionen hinterfragt, und ein Visionär, der für persönliche und gesellschaftliche Freiheit strebt.
Barnabas Loftus Fane ist der erstgeborene Sohn des Earls of Westmorland und versucht sein Bestes, sich aus allen Schlagzeilen, Gerüchten und Skandalen rauszuhalten. Was ihm bis zu einem gewissen Grad gut gelingt. Denn sein Bruder Gabriel steht da mehr im Mittelpunkt und auch seine jüngere Schwester Elizabeth muss einiges über sich ergehen lassen, nachdem ihre Verlobung durch Adam Eversly aufgelöst wurde.
Dabei hat Barnabas durchaus auch einiges in seinem Leben veranstaltet, dass Skandalträchtig sein dürfte: sein 10 jähriger unehelicher Sohn, für den sein Vater seit jeher zahlt. Allerdings ist das Kind nur zustande gekommen, weil man ihm damals die Heirat mit seiner Jugendliebe untersagt hatte... niemand war für ihn da gewesen außer diesem Dienstmädchen und er hatte sich trösten lassen. Danach Ausflüge zu illegalen Boxveranstalltungen, Bordellen, bis hin zu seiner Hochzeit 1815. Seine Frau Patience hat schon gewisse Ähnlichkeit zu Victoria Oakley, seiner damaligen Jugendliebe, das kann man nicht abstreiten. Der Charmeur, der Rhetoriker, der Abtrünnige, der Franzose - Cédric Amaury Durand kommt aus einer langen Ahnenreihe des französischen Hochadels, die sich bis ins Jahr 1192 zurückverfolgen lässt. In den Wirren der französischen Revolution 1792 nach England immigriert, fühlt er sich sowohl seiner Geburtsheimat Frankreich, als auch seiner Wahlheimat Großbritannien verpflichtet. Mit seiner Loyalität gegenüber der Krone nimmt es der junge Vitcomte jedoch nicht sehr ernst. Er pflegt eine geflissentliche Abneigung gegenüber der Monarchie, ist sie doch der Grund für seine Zerrissenheit zwischen der Insel und Kontinentaleuropa und sieht sie am liebsten straucheln und in letzter Konsequenz fallen - Für ein besseres Morgen aller Bürger. Dennoch ist es weniger Altruismus, der ihn als Pamphletist und Aufwiegler für die graue, vergessene Masse eintreten lässt, als viel mehr Eigennützigkeit und dem Wunsch der Einflussnahme und eigener Machtbestrebungen. Dabei sich zu radikalisieren und mit der Erfahrung einer Verschwörung zum Sturz Napoleon I. auf seinem Kerbholz, würde sich Cédric nicht scheuen, das Blut Fremder als notwendiges Übel zur Erreichung einer neuen Ordnung zu vergießen. Selbstverständlich verschweigt er diesen Umstand hinter einer wohlerzogenen, äußerst kalkulierten und charismatischen Erscheinung, die nichts über die dunklen Gedanken preisgibt, mit denen er die Monarchie zu Fall bringen möchte. Er ist derzeit in aller Munde, hat er doch als Held von Waterloo den Krieg gegen Napoleon Bonaparte gewonnen. Die Briten sind hellauf begeistert von dem charmanten, gut aussehenden und erst 25 Jahre jungen Charles Gray. Auf dem Höhepunkt seiner spektakulären Karriere diente er dem König zuletzt als Feldmarschall und wurde für seine Verdienste mit dem Titel 1st Duke of Wellington belohnt. Titel, Vermögen, Landbesitz - kein Wunder, dass sicher schon so manche junge Dame davon träumte seine Duchess zu werden und nun bitter enttäuscht sein wird, als bekannt wird, dass Gray seit neustem verheiratet ist. Irene Gray lautet der Name der (nicht ganz so) glücklichen Gemahlin. Charles muss nun also lernen sich in seine neue Rolle als Ehemann einzufinden und wendet sich beruflich der Politik zu. Zu dumm nur, dass er die Ablenkung und Versuchung in Form von Irenes rothaarigen Zofe immerzu vor der Nase hat. Bekannt ist er als der Duke of Roxburghe, aber viel mehr scheint man über ihn nicht zu wissen. Denn jedem, der er begegnet, bleibt nur der Eindruck, dass es sich um einen äußerst verschlossen, schweigsamen und doch zu oft sarkastischen, gar zynischen, Mann handelt, der kein großes Interesse an einem simplen Gespräch zu haben scheint. Seine ablehnende Art und Weise beschert ihm daher einen nicht allzu guten Ruf als Zeitgenosse, sein Titel und Reichtum allerdings Zugang zu vielen Veranstaltungen.
Und auch wenn einige Frauen ihn als Heiratspotenzial ansehen mögen, so scheint er kein Interesse an dem anderen Geschlecht zu haben. Ein kühler, unzugänglicher Gentleman, der sich seiner Intelligenz und Wortgewandtheit nur allzu sehr bewusst ist und andere gern spüren lässt, wie sehr sie im Unrecht sind. Es dauerte 53 Jahre, bis Ernest Mildmay Fane begriff, dass die aufreibendsten Schlachten in den eigenen Reihen gefochten werden. Seit jeher gelang ihm in der Politik beinah mühelos die Gratwanderung zwischen Pragmatismus und Schlagfertigkeit. Doch die Front im eigenen Hause lässt ihn zumeist mit Ratlosigkeit zurück - sowie dem immer stärker werdenden Wunsch nach Ruhe und Zeit für sich. Womöglich findet er diese auch früher als erhofft: Beweist sich doch ein jedes Familienmitglied als Sargnagel eines potentiell verfrühten Grabes: Eine hysterische Ehefrau sowie drei Kinder mit einer bemerkenswerten Tendenz zum Sittenverfall. Doch glücklicherweise weiß der Earl of Westmorland diesen widrigen Umständen nicht nur ergrauende Haare, sondern auch eine gehörige Portion Zynismus und trockenen Humors entgegenzusetzen. Und vielleicht sogar ein kleines bisschen väterliche Zuneigung. Frederick Butler, von seiner Familie und engsten Freunden schlicht Freddi genannt, ist ein Lebemann wie er im Buche steht: Er versäumt keine Party, er probiert gerne Neues, er spielt, er trinkt, er raucht. Und ganz besonders glänzt er durch seinen gnadenlos attraktiven Charme, den er vor allem in der Damenwelt nutzt. Seinen Stand und seine Verantwortung vergisst er gerne und gibt sich dem ganz dem Vergnügen hin. Denn Verantwortung kann ja sein Bruder Albert übernehmen, der den großen strengen Bruder mimt. Wäre da nur nicht diese Sache mit Aislinn Thirlby, die ihn immer wieder derzeit ablenkt und zum nachdenken bringt... Gideon FitzGilbert - der lang verschollene Sohn des Dukes of Northumberland. Nun ist er wieder reichlich verspätet aus dem Krieg zurückgekehrt, eine Kriegsgefangenschaft hat er hinter sich, munkelt man. Wer den 21-Jährigen von früher kennt, merkt, dass der Krieg seine Spuren an den früher gedankenlosen Jungen hinterlassen hat, jedoch steckt auch noch der mutige und gesellige Junge von damals in ihm. Gideon ist erst seit Januar 1816 wieder zurück in England und fühlt sich dort noch nicht wirklich angekommen, ein gar normales Leben fühlt sich nach den erlebten Ereignissen merkwürdig und fremd an. Dennoch findet er recht elegant zurück in das Leben, wenngleich ihn viele Dinge negativ überrascht haben, wie das plötzliche Dasein einer neuen Stiefmutter und eines Halbbruders. Die hellen Augen wirken wachsam, auf den Lippen liegt meistens ein höfliches, wenngleich auch distanziertes Lächeln. Harrison Duncombe, von Familienangehörigen und engen Vertrauten liebevoll Harry genannt, gilt als zurückhaltend und verschlossen. Er scheut die Aufmerksamkeit und genießt die ruhigen Stunden und Minuten, in denen er seine Gedanken schweifen lassen und ganz er selbst sein kann. Fern von neugierigen Blicken und bohrenden Fragen zu seiner Person weiß das Nesthäkchen der Duncombes regelrecht aufzublühen. Er ist ein kreativer Kopf, der das Schreiben liebt – so sehr, dass er unter dem Pseudonym Theodore Wraithborne bereits eigene Werke veröffentlicht hat. Aktuell sieht er sich jedoch einer kleinen Schreibblockade ausgeliefert, denn seitdem seine geliebte Mutter im vergangenen Jahr unerwartet verstorben ist, klafft ein tiefes Loch in seiner Brust, das den jungen Mann unempfänglich für die Reize und Schönheit des Geschichtenschreibens gemacht hat. Nur langsam wagt er sich wieder an seine Leidenschaft heran, muss jedoch feststellen, dass seinen Texten zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Schwere und Dunkelheit anhaftet, die er erst noch lernen muss zu überwinden. Harrison ist das sechste Kind des 5th Duke of Manchester, das Schlusslicht, das dazu neigt, zwischen seinen älteren Geschwistern in der Belanglosigkeit zu versinken. Gefühlt scheint die Distanz zwischen ihm und dem Rest der Duncombe-Kinder seit dem verfrühten Ableben ihrer Mutter nur noch weiter gewachsen zu sein, denn er sieht ihr fast schon zum Verwechseln ähnlich. Eine schmerzhafte, zu Fleisch gewordene Erinnerung an etwas, das es nicht mehr gibt. Vielleicht ist das der Grund, warum er sein Spiegelbild so konsequent meidet. Jarvis Frederick Duncombe ist der Erbe des Dukes of Manchester und mit seinen mittlerweile 28 Jahren noch nicht wirklich in dieser Realität angekommen. Obwohl... das wäre gelogen. Er ist sich durchaus bewusst, was für eine Verantwortung auf seinen Schultern ruht, doch anstatt sich dieser Herausforderung zu stellen, versucht er sie viel mehr zu umgehen. Letztlich lebt sein Vater ja auch noch und kann sich um alles kümmern, so bleibt dem jungen Duncombe mehr Zeit für das freudvolle Leben. Das sein Vater ihn nun vor vollendete Tatsachen gestellt hat, begeistert den Erben natürlich nicht. So harrt er augenscheinlich erst einmal der Dinge, arbeitet jedoch in seinem gerissenen Köpfchen bereits an einem Plan wie er sich aus dieser Verlobung winden kann. Nicht, dass er groß an die Liebe glauben würde, aber ein Mädchen aus einem der weniger noblen Viertel hat es ihm tatsächlich angetan. Der Realist in ihm weiß aber auch, dass diese Verbindung keine wirkliche Zukunft hat. John Parlic ist wohl der unbegehrteste Junggeselle Englands. Die einen bezeichnen ihn als arroganten Snob, die anderen einfach nur als zynischen Menschenhasser, doch ist er keines von beidem. Seine Eltern sind beide schon in jungen Jahren verschieden und so ist er mit seiner Schwester Marianne der Letzte, der den Namen Parlic trägt. Mit seinen 30 Jahren wäre er dennoch im besten Alter eine Frau zu heiraten, doch er steht der Ehe sehr kritisch gegenüber und zweifelt gar an der Existenz der Liebe! Wenn da nicht Gwendolyn Loxley wäre, die ständig durch seine Gedanken wandert und ihn an seinen Grundsätzen zweifeln lässt. Wenn es etwas gibt, das Jonathan Anthony Wentworth ganz besonders gern hat, dann ist das Vornehmheit. Edle Stoffe, erlauchte Gesellschaft, ein köstlicher Tropfen Wein - das kann den 35-Jährigen glücklicher machen, als jede Frau es je könnte. Deshalb hat er sich bisher auch geweigert, zu heiraten und genießt sein Junggesellendasein in vollen Zügen. Er mag es, begehrt zu werden, denn wenn er verheiratet ist... Nun, dannn ist es damit vorbei. Und es gibt eine Menge an Jonathan zu begehren. Er ist nicht nur Besitzer einer heißen Quelle und einiger Großgründe im Umland von Bath, mittlerweile ist er sogar ein Earl. Dennoch, so scheint es, als würde sein Herz unweigerlich beim Anblick von Miss Marianne Parlic höher schlagen. Deshalb hat er sie auch geehelicht. Endlich. Joseph Richard Duncombe wird oft für älter gehalten, als er eigentlich ist, was an seiner ruhigen, ernsten Art liegt. Und auch der Tatsache, dass er gesellschaftlichen Ereignissen meistens aus dem Weg geht und seinem Zwillingsbruder da gerne den Vortritt lässt, der sehr viel unbedachter ist, als Joe selbst.
Angetan hat es ihm Emma Reynolds, mit der er seit 9 Jahren eine innige Freundschaft und Liebe aufgebaut hat. Als seine Mutter vor einem Jahr starb, hat es den Zoologen mal wieder in die weite Welt hinaus getrieben, doch Emma versprach er, dass er die Sache zwischen ihnen offiziell machen möchte, wenn er wieder kommt. Worte, die ihm damals über die Lippen gekommen waren, als er emotional ziemlich aufgewühlt war. Nun ist er sich nicht sicher, was sein Vater von einem Mädchen aus der Upper Class hält, auch wenn er alt genug wäre, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Joe zögert dennoch. „Ein Mann voller Widersprüche und Pflichten“ – Nikolai Grigorjewitsch Wolkonski ist ein 30-jähriger Leutnant der kaiserlich-russischen Armee, drittgeborener Sohn eines Fürsten und unterstützt seine Schwester Anna, die im Auftrag des Zaren als Spionin fungiert. Unter der formellen Anrede „Молодой князь Николай“ (Junger Fürst Nikolai) bekannt, nennen ihn enge Vertraute liebevoll „Kolja“. Nikolai ist charmant und pflichtbewusst, doch die Zwänge des Adels, die Eheerwartungen seiner Familie und seine geheime Liebe zu einem Engländer belasten ihn zunehmend. Er begleitet seine Schwester Anna auf diplomatischen Missionen, wo er Informationen beschafft und mit seinem gewinnenden Charme heikle Situationen entschärft. Trotz Loyalität zum Zaren wächst sein Wunsch nach einem freieren Leben, das er hinter der Fassade eines kultivierten Patrioten verbirgt. Norman ist ein klassisches Schlitzohr, der schon so lange in seiner Lügengeschichte steckt, dass er selbst kaum noch weiß, was wirklich wahr ist und was er erfunden hat. Ihm fällt es nicht mehr schwer, in seiner Rolle zu bleiben.
Der einzige Mensch, der ihm wirklich etwas bedeutet, ist Charles. Zwar betrügt er diesen genauso wie alle anderen, aber dies tut er nicht gern, aber er kann nicht aus seiner Rolle. Richard FitzGilbert ist 42 Jahre alt, trägt die Titel Duke of Northumberland, Marquess of Somerset, Baron Whitehall und lebt mit seiner Gattin Rosaline FitzGilbert in Bath. Sie sind erst seit kurzem verheiratet und mit jedem Tag findet er mehr Gefühle für seine Auserkorene, doch ist er sich nicht sicher, ob dies auf Gegenseitigkeit beruht. Seine beiden Töchter haben ihre neue Mutter gut akzeptiert, sein ältester Sohn jedoch gilt als verschollen und bereitet Richard viel Sorge. Dafür lenkt ihn der kleine Humphrey ab, das erste Kind, dass Rosaline ihm gebar. Riordan Murphy Talbot hat schon immer großen Spaß daran gehabt, sich an Anderen zu messen. Am Anfang war es sein Bruder, Freunde, später sein Cousin James Westbrooke, welcher für ihn zu einem sehr engen Freund geworden ist. Allerdings ist Rio auch Schuld daran, dass der Andere nicht in Dublin die entsprechende Portion Manieren und 'erwachsen werden' abbekommen hat, weil er ihn auf feuchtfröhliche Ausflüge mitgenommen hat. Partys, Frauen, das Dubliner Nachtleben war nie sicher vor ihnen. Rio war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und immer wenn irgendwas kaputt ging, war es höchstwahrscheinlich seine Schuld. Heute ist er vorsichtiger, geschickter, hat von diversen Lehrkörpern mehr Manieren und Anstand mit auf den Weg gegeben bekommen. Verliebt war er bisher nur ein Mal und das als Teenager. Da er sehr gesellig ist, Bälle und andere Veranstaltungen liebt, kennt er viele junge Frauen, aber eine zum Heiraten hat er bisher noch nicht gefunden.
Jetzt muss er nach London, weil sein Onkel erkrankt ist und das lässt den Iren zwiespältig sein, weil er sich eigentlich ungern mit dem Tod auseinander setzt. Als Kind hat er einen Freund verloren, der beim Spielen im Eis eingebrochen war und das hat für schlaflose Nächte und Schuldgefühle gesorgt. Alles Dinge, die er normalerweise mit all seinen - manchmal nicht ganz durchdachten - Aktivitäten vertreibt. Theodore Basil Ramsden ist der Erbe des Baronet Ramsden of Byram, als drittes Kind des Ehepaares. Seine älteren Schwestern sind Zwillinge und durch den höheren Altersunterschied ist der Kontakt nicht so ausgeprägt. Außerdem besucht Teddy seit 4 Jahren das Eton College und ist dadurch eigentlich eher weniger daheim. Allerdings hat er es geschafft, mit seiner Gruppe an Freunden beim letzten Wall Game eine Schlägerei ausarten zu lassen, was zu einer Suspendierung über mehrere Monate für ihren Freundeskreis geführt hat. In dem keiner aber sagt, was wirklich passiert ist, sie halten loyal zueinander.
Eine Laktoseintoleranz sowie Haselnussallergie hat der Ramsden schon von klein auf und damals hat er es auch schon gehasst, sich Vorschriften machen zu lassen. Seine rebellische Ader ist nach wie vor stark ausgeprägt, allerdings mittlerweile stärker mit seinem Verstand verknüpft. Meistens. Mit 51 Jahren sollte ein Mann verheiratet und mit vielen Kindern gesegnet sein, sollte man zumindest meinen. General Thomas Garth betitelt sich jedoch bisher als Junggeselle. Das bedeutet jedoch nicht, dass er sich die lustvollen Vorteilen der Ehe entgehen lässt - im Gegenteil. Bereits zwei Kinder sind seinen Lenden entsprungen, jedoch nur von einem weiß er und dieses Kind trägt ausgerechnet seinen Namen. Das geheime Kind jedoch ist einer Affäre mit der damals noch jugendlichen "Princess Sophia entsprungen, welche von einer Reihe weiterer Gespielinnen ersetzt wurde. Der Earl of Coventry hat jedoch neben seinem Privatleben auch eine erfolgreiche Laufbahn beim Militär absolviert. Er ist Königlicher Stallmeister und dem Titel entsprechend gilt eine große Leidenschaft den Pferden. Stets ist er auf der Suche nach neuen Zuchttieren, um seinen Stall auszuzeichnen. William Hamish ist durch und durch Schotte. Er stört sich nicht daran, dass frühere Ahnen dem englischen Königshaus die Treue geschworen haben. Er trägt Kilt, er redet munter über Mary Stuart und seine Verwandtschaft dazu, er hält mit seinem Gälisch nicht hinter dem Berg und ist solide stolz auf seine Herkunft.
In jungen Jahren war er ein erfolgreicher Stratege zur See und hat es bis zum Admiral gebracht. Heute ist er im Ruhestand, pflegt eine Falknerei und züchtet Brieftauben. Das Alter bringt eine gewisse Sturheit mit sich, die nur von seinem Stolz und seine Eitelkeit überstrahlt wird. Aber wer Hamish kennt, erlebt ihn eher als schrulligen, alten, humorvollen Haudegen, der sich so leicht von nichts mehr aus der Bahn werfen lässt. Denkt er. Denn seine weitläufige Verwandtschaft zu Charles Gray, wird ihn bald unvorbereitet aus besagter Bahn werfen... |
|
Upper Class | ||
Aislinn entstammt einer hochrangigen Upper Class Familie, die sie jedoch früh durch einen Brand verlor. Seit dem Tod ihrer Familie vor sechs Jahren ist sie Mündel der Familie Butler und soll nun wohl sogar mit deren zweitältesten Sohn verlobt werden, wenn es nach der Familie geht.
Sie ist nicht wirklich groß, doch von einer besonderen Anmut. Sie hat wohl nicht die weiblichen Rundungen wie viele ihrer Freundinnen. Schokoladenbraunes Haar umrahmt in Wellen ihr Gesicht, wenn sie es nicht bändigt. Ihre Lippen sind meist in zarten Tönen geschminkt und Aislinn legt Wert auf ihr Äußeres. Meist fallen ihre zierlichen Schultern und Hände auf, ebenso wie ihre Manieren und ihre Tugendhaftigkeit.
Zudem kleidet sie sich sehr nach der aktuellen Mode
Aislinn hat ein sonniges Gemüt, ist zuversichtlich, herzlich, charmant, sensibel, vertrauenserweckend und durchdacht. Man kann sie als Vorzeigetochter/-verlobte bezeichnen und die junge Frau zeigt ein großes soziales Engagement.
Weiterhin ist sie jedoch fordernd, stur, hektisch, jugendlich wild. Sie kann schlecht lügen, hat eine Schwäche für Schmuck und Kleider, verschließt sich, wenn man sie verletzt und hat Schwierigkeiten mit Menschen, die sie nicht kennt, Kompromisse einzugehen.
Alicia ist die fünfte von sechs Schwestern im Bunde der Familie Reynolds. Allein diese Tatsache erklärt einige Charaktereigenheiten der jungen Dame: So musste sie von klein auf lernen, rücksichtsvoll und ruhig zu sein, bis sie mit ihren Bedürfnissen an die Reihe kam. Bis heute hat sich Alicia ihre Tugenden bewahrt und hat sich zu einer exzellenten Partie entwickelt für jeden Mann aus der gehobenen Gesellschaft. Die höfliche junge Dame mit dem strahlenden Lächeln, die gerne zeichnet und ebenso gerne sich auf Gesellschaften unterhält wird allerdings schon bald unter der Haube sein, hat doch der stattliche Corporal Noel Montague um die Hand des Fräuleins angehalten. Die Hochzeit lässt allerdings noch auf sich warten und man fragt sich bereits, was der Grund dafür sein könnte. Bridget Critchlow gehörte einst zu den Damen der Upper Class, über die man gerne und ausführlich redete und tratschte. Zu füllig, zu hässlich, zu markant das Lachen... es gab immer etwas an ihr auszusetzen. Doch die Gerüchte verblassten, denn die junge Frau zog sich aus der Gesellschaft zurück und bevorzugte das Leben allein für sich auf dem familiären Anwesen. Hier kann sie ihre wahre Natur entfalten und sich neben der Leidenschaft für Pflanzen und Philosophie auch ihrem Hang zur Forschung hingeben. Bridget schreibt viel, hat trotz der Schicksalsschläge der Familie ihren Humor nicht verloren und liebt es, für ihren Bruder zu backen und mit ihm zu diskutieren. Doch diesen Mut hat sie nur mit ihm... da draußen ist die Welt gefährlich und macht ihr Angst. Ihr Bruder Ronald hat es aber endlich geschafft, sie aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken nach Bath. Ob sie dort sich ihren Ängsten stellen kann? Cassandra ist die älteste Tochter der Reynolds Familie. Sie ist selbstbewusst, charakterstark und liebt es zu diskutieren. Sie schreibt Geschichten und versucht als Schriftstellerin zu arbeiten. Eine Ehe möchte sie nicht, denn sie würde sich von einem Mann darin zu beengt fühlen - ja wäre da nicht ein gewisser Mann in ihr Leben getreten. Heimlich besucht sie immer wieder Gesellschaften von mehr oder weniger mittellosen Künstlern, um sich mit ihnen auszutauschen. Charlotte ist bereits 21 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Bath. Dort wuchs sie unbescholten auf, zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Bruder. Ihre Tante Mrs Young lud sie nach London, wo sie einem Sir Moore begegnete, ihrer ersten großen Liebe. Doch trotz gegenseitiger Zuneigung blieb der heiß ersehnte Antrag aus. Enttäuscht von dem männlichen Geschlecht hat Charlotte darum Abstand zur Ehe und Liebe genommen. Doch insgeheim hofft sie immer noch, dass sich ihr Schicksal fügt und ihr Geliebter sie doch noch ehelicht. Sie verbringt ihre Zeit oft im Stadthaus ihres Bruders. Felicity Reynolds ist zwanzig Jahre alt und seit ihrer Geburt mit einem gelähmten rechten Arm konfrontiert, der sie in der Kindheit eingeschränkt hat und sie nun gesellschaftlich vor Herausforderungen stellt. Sie zeichnet sich durch glattes, rotbraunes Haar, braune Augen und durchschnittliche Größe und Statur aus.
Felicity besitzt ein ruhiges Naturell mit großem Wissbegier und mit der richtigen Person an ihrer Seite auch Wagemut. Sehr schnell lässt sich von etwas begeistern und kommt dabei nach ihrer Mutter. Ihre Begeisterungsfähigkeit geht jedoch auch damit einher, dass sich Felicity was sie tut, mit Herzblut und Hingabe nachgeht. Chaos sucht man bei ihr vergebens.
Zudem ist sie ein verlässlicher, beschützerischer, gerechter und weltoffener Mensch, der jedoch über Menschen außerhalb ihrer Familie auch schnelle Urteile fasst und nicht jeden Standpunkt nachvollziehen kann, inbesondere wenn es sich ihrer Logik entzieht.
Die junge Frau kann furchtbar dickköpfig, nachtragend und unnachgiebig sein. Anders als Alicia, die ihr ihr Herz ausschüttet, frisst Felicity ihren Kummer in sich hinein.
Ihre Rationalität macht es ihr nicht möglich, an so etwas wie Liebe zu glauben.
Häufig findet man sie jedoch auch nachdenklich oder bei wichtigen Themen in temperamentvollen Diskussionen.
Beim Leben unter sechs Schwestern braucht Felicity jedoch auch viel Zeit für sich, steht wenig für sich selbst ein und kann nur schwer Entscheidungen treffen. Harriet Reynolds, geborene Thomas, hat sich in die Upper Class eingeheiratet und führt ein gesittetes Leben in ihrem Anwesen nahe Bath. Mit ihrem Mann Alfred, einem Astronom, hat sie sechs Töchter erfolgreich zu jungen Damen erzogen. Drei von ihnen sind bereits verheiratet oder versprochen. Die anderen müssen noch unter die Haube kommen. Harriets größte Angst ist es, dass ihre Kinder verarmen könnten, wenn der Vater eines Tages nicht mehr lebte.
Harriet ist eine gesellige, aufgeweckte Frau, die einen Hang zu Dramatik hat. Sie ist sehr temperamentvoll und liebt es noch immer, zu musizieren und zu tanzen - beinahe so sehr wie ihre Töchter. Mary Randall mag man zuallererst als eines bezeichnen: Eigensinnig. Mary ist eine leidenschaftliche Seele, die sich ungerne etwas gefallen und einreden lässt. Auch, wenn sich die 21-Jährige bemüht, bei ihrem Bruder nicht in Ungnade zu fallen und ihm keine zu große Last zu sein, denn er war es, der sie aus einem unglücklichen und untätigen Elternhaus heraus holte und nach London brachte; so schafft sie es regelmäßig, immer wieder aus der Reihe zu tanzen. Ihre Vorliebe für schicke Soldaten mag dabei das geringere Übel sein, denn wenngleich ihr Bruder Ewan im Krieg fiel, hält sie die Blicke für die Männer in Uniform nicht zurück. Auch ihr Interesse für Politik mag dem einen oder anderen aufstoßen. Wie soll man da nur einen Mann für das Mädchen finden? Penelope Brucklehurst - von allen aber nur Poppy genannt - sollte mit ihren 36 Jahren schon längst verheiratet sein, aber wie das Schicksal es so wollte, gab es nie das ausreichende Interesse eines Herrn. An ihrem Vermögen kann es nicht liegen, aber vielleicht schreckt viele Menschen ihre Art ab, denn sie plaudert umgemein gerne und auch sehr lange und verfügt über das ausgeprägte Talent, immer in unpassenden Situation aufzukreuzen und es durch ihre aufgeregte Art noch zu verschlimmern. Derzeit wohnt sie in Bath, bei ihrer Schwester und deren Familie (einschließlich der fünf Buben, die ausnahmsweise mehr Chaos stiften als Poppy selbst), da das Familienhaus veräußert wurde. Dabei hätte Poppy so gerne ihren eigenen Haushalt... Ein bisschen zu viel Energie bringt Theresa Barnes stets mit, fällt damit auf und dehnt ungeplant immer wieder die Konventionen der gehobenen Gesellschaft. Entweder wusste ihre Mutter also nicht, wie sie eine Tochter angemessen zu erziehen hat, und Theresa wird der Stempel ‚neu reich‘ immer anhaften – oder sie ist einfach nur dahingehend verwöhnt worden, dass mit dem Vermögen auch mehr Freiheiten wie jene gekommen sind, für die eigene Versorgung weder arbeiten, noch heiraten zu müssen. Noch immer ist die 21jährige ledig und wechselt – gleich ihrem Bruder – die Aufenthaltsorte zwischen Bath und London. Mit im Gepäck sind stets die Abenteuererzählungen anderer, wie auch eigene und unbeendete Schreibversuche. Von einer erfolgreichen Veröffentlichung träumt Theresa zwar, doch vor allem geht es darum, vom Leben ‚mehr‘ zu bekommen und nicht mehr zu hören, dass sie als Frau einem Thema nicht mal lauschen, geschweige denn darüber diskutieren sollte. Victoria ist seit einem halben Jahr frisch mit Phineas Lambert verheiratet, doch erweist sich die Ehe nicht als liebesgesegnet. Die Situation zwischen Ehemann und Ehefrau ist sehr schwierig.
Die junge Frau gehört der Upper Class an und wurde mit dem Sohn einer befreundeten Familie verheiratet, nachdem sie sich abweisend gegenüber allen Männern und Aufwartungen zeigte, da man ihr in der Jugend eine Hochzeit mit ihrer Jugendliebe untersagte. Eben jene Jugendliebe stellt aktuell ihr Leben auf den Kopf.
Begegnet man Victoria Lambert so fallen zunächst die positiven Seiten auf: Sie ist herzlich, gut gelaunt, verträumt und hoffnungsvoll, pflichtbewusst, genügsam, hat eine Vorliebe für Mode und Schmuck, ist kreativ und musikalisch. Außerdem ist sie offen, höflich und zugewandt.
Ihre Schatten hingegen sind, dass sie auf Fremde schnell kühl wirkt, dem Charme anderer verfällt, vorwurfsvoll ist, ihre eigenen Bedürfnisse nur schwer äußern kann, zu mitfühlend ist, sehr kritisch sein kann, klare Strukturen liebt, herrisch sein kann, schwer zu überzeugen ist (immerhin ist ihr Vater Mathematiker und ihr Bruder Astronom und Wissenschaftler).
Insgesamt beugt sich zu sehr den gesellschaftlichen Anforderungen an sie.
Langes, rotes Haar umrahmt in Wellen das blasse Gesicht mit auffälligen grünen Augen und Sommersprossen. Sie ist von
durchschnittlicher Größe und normaler Statur besitzt sie doch weibliche Rundungen und ist stets modisch gekleidet. Willow Henderson wurde ursprünglich vor siebenundzwanzig Jahren als Willow Clara Nightingale in eine angesehen Upper Class-Familie geboren. Das Leben spielte ihr doch bereits mit verschiedensten Schicksalsschlägen nicht leicht mit.
Zuerst verlor sie sehr früh ihren Vater, ehe wenige Jahre später auch ihre Mutter viel zu früh verstarb. Das Mädchen wuchs schließlich bei ihren strengen Großeltern auf.
Nach der Einführung in die Gesellschaft arrangierten sie eine Ehe. 1810 heiratete Willow den deutlich älteren Fabrikanten. Die Ehe ist von seinen Gewaltausbrüchen geprägt. Halt fand Willow in ihrer kleinen Tochter, die jedoch im vergangenen Jahr in jungem Alter in einem Teich ertrank.
Seither hat Willow in Bath Zeit verbracht, ehe sie nun für die Season nach London gekommen ist und im Dimsdale-Hotel lebt.
Blonde Locken, blaue Augen und eine athletische Statur sind das Markenzeichen der jungen Frau.
Trotz ihrer Erfahrungen ist Willow lebensbejahend, fantasievoll, herzlich, abenteuerlustig und aufgeschlossen. Es gibt jedoch auch die nachdenkliche, einsame, anspruchsvolle, konfliktscheue, eifersüchtige und unausgeglichene Seite an ihr. |
Vor mehr als 32 Jahren erblickte Allen George Nutbrown als erstes Kind der Familie das Licht der Welt. Seine Eltern, George Joseph und Elizabeth Nutbrown, angesehen in der Bather Gesellschaft, erfreuten sich darüber sehr, stellte ein Sohn doch die Absicherung des Erbes dar - und dieses lässt sich sehen. Allens Großvater Joseph Nutbrown etablierte bereits in jungen Jahren eine Pferdezucht, die mittlerweile weit über Baths Grenzen hinaus bekannt ist. Edle, englische Vollblüter tummeln sich auf dem Gestüt, privat hat Allen bereits ebenfalls auf Bestandsicherung gesetzt. Vor einigen Jahren war er bereits verheiratet und auch das Vaterglück wäre ihm beinahe beschieden gewesen, wären seine Frau und seine Tochter nicht im Kindbett gestorben. Anschließend hatte Allen das Reisen für sich entdeckt; es war seine Art, mit dem Verlust fertig zu werden. Aus Amerika hatte er sein Mündel Aquinnah mitgebracht. So ganz passt die Squaw freilich nicht in die englische Gesellschaft, aber sie gibt ihr Bestes. Allen hat sein Glück privat mittlerweise wieder in Helena gefunden. Mit ihr hat er das Waisenmädchen Lilly adoptiert, ehe im April des Jahres 1815 die gemeinsame Tochter Joanna geboren wurde. Benedict hat mit seinen 24 Jahren schon viel erlebt. Mehr, als so manch anderer, der zehn Jahre älter ist. Benedict diente für die Krone im Krieg gegen Napoleon und kehrte nun im Frühjahr 1815 heldenhaft zurück. Seine Verletzung an seinem rechten Unterschenkel mag da eine schlimme Kriegsverletzung gewesen sein, mittlerweile heilt sie jedoch gut. Den Gehstock braucht er kaum mehr. Den Sommer verbrachte er seine Zeit bei seiner Familie in Bath, im Herbst wird er nun wieder nach London kehren. Der Krieg ist zwar für beendet erklärt worden, jedoch gibt es noch genügend zu tun - und Benedict sieht seinen Dienst für die Krone noch nicht als beendet an. Dass er keinen Gedanken an eine Ehe oder eine Frau verschwendet, erscheint hier offensichtlich. Nur manchmal kommen Dinge anders als geplant. Mit einem charmanten und gewinnenden Lächeln weiß Edward Dimsdale von sich zu überzeugen. Er tritt selbstbewusst und entschieden auf, manchmal erscheint er etwas arrogant, ist jedoch ein sehr geselliger Mensch. Der mittlerweile 37-Jährige ist der Leiter des Dimsdale-Hotels in London, das einige Anerkennung erhält und einen sehr guten Ruf genießt. Sogar berühmte und bekannte Gäste wie Lord Byron sollen dort schon residiert haben. Edward hat dieses vor zwei Jahren von seinem verstorbenen Vater übernommen, es läuft ebenso erfolgreich, wie es schon zuvor der Fall gewesen war. Edward arbeitet sorgsam und verantwortungsbewusst, ist aber auch gleichzeitig ein Mann, der zu Hedonismus neigt. Er liebt das Leben, wie er auch die Freuden und die Genüsse des Lebens liebt. Seine Interessen sind vielseitig und mannigfaltig, recht wenig Interesse scheint er jedoch für seine Ehefrau Lucia zu haben, wobei er sich bemüht, dieses wenigstens nach außen hin anders erscheinen zu lassen. Die arrangierte Ehe der beiden besteht seit zwei Jahren und ist noch kinderlos, weswegen er sie nun auf Kur nach Bath geschickt hat, wo er nun auch ab und an residiert, um nach ihr zu sehen. Mein Name lautet Henry Featherstone und ich zähle bereits 22 Jahre. Ich bin angehender Jurist und habe erst kürzlich eine Wohnung im geschäftigen London bezogen. Doch so viele Möglichkeiten die Stadt einem auch bietet, fühle ich mich auf dem Lande wesentlich wohler. Auch wenn meine Familie der Meinung ist, dass ich in der Stadt die Chance habe, die passende Frau für mich zu finden. Denn noch bin ich ledig . Ira Finch war einst Earl von Westmeath, Ehemann und Vater einer Tochter, Faye. Glücksspiel, Pferderennen, Alkohol und ein ausschweifender Lebensstil ließen sein Vermögen dahin schmelzen. Übrig blieb nur das Schloss und ein Berg schulden. Auf der Flucht vor seinen Gläubigern und dem Gefängnis verschlug es Ira 1803 nach Amerika, wo er von vorne ein neues Leben aufzubauen begann. Wagemutig und voller Abenteuer bestritt er alleine sein Leben, während Frau und Tochter in Armut von Irland nach England zogen. Er selbst fand in Amerika in der Tochter eines wohlhabenden und einflussreichen Kaufmannes aus London eine neue Frau. Sie schenkte ihm bisher drei gesunde Kinder. Aus Amerika zurückgekehrt, bezog Ira mit der neuen Familie ein großes Anwesen in der Nähe von London und geht in der Stadt seinen Geschäften nach. Zielstrebig, nicht immer ganz legal und eiskalt arbeitet er an seinem Erfolg. Während die meisten Menschen wohl in das nächtliche Firmament blicken, um romantischen Träumereien nachzuhängen, tut dies Jacob Oakley zumeist aus rein wissenschaftlichem Interesse heraus. Der Astronom ist ebenso ein Kopfmensch wie er ein tiefgründiger Gesprächspartner ist, der Dingen gerne auf den Grund geht. Wenn er sich in einer Gesellschaft wohlfühlt, zeigt sich auch einmal die humorvolle Seite des 28-Jährigen. Auch seine Schwester Victoria Lambert kennt ihn als ein sehr herzlicher, loyaler, aber auch sturer Mensch. Zumeist wirkt Jacob auf andere jedoch etwas arrogant und distanziert, weil er sich aus Angst vor Fehlern und einem gesellschaftlichen Fauxpas bewusst zurückhält. Neuerdings lässt die Tochter seines Mentors, Felicity Reynolds, sein Herz in etwa in dem Maße höher schlagen, wie dies bislang lediglich das nächtliche Firmament vermocht hatte. Vor 26 Jahren erblickte Jeremy Windom Randall das Licht der Welt. Damals hatte er einen älteren Bruder, der das Erbe des Vaters antreten würde, wenn es an der Zeit wäre. Heute hat er diesen nicht mehr. Aber auch das Erbe hat er nicht angenommen, denn mit dem Tod Ewans und der anschließenden Trunksucht seines Vaters hat er sich mit diesem endgültig überworfen und ist nach London gezogen. Dort hat er sich einen Gewürzhandel aufgebaut. Und genießt seine Freiheit. In seiner Freizeit boxt und trinkt Jerry sehr gerne. Beides auch in Kombination mit Frauen möglich. Erst vor kurzem musste er dies allerdings reduzieren, da er seine beiden jüngeren Schwestern Mary und Iona zu sich holte, sie quasi aus der Hand des Vaters befreite. Er ist also weiterhin Junggeselle und hat nicht vor, dies zu ändern. Noel Andrew Montague ist 23 Jahre alt, stammt gebürtig aus Kelston und dient als Corporal in der Britischen Armee. Er ist ein herzensguter und schüchterner Mensch mit einem Sinn für Romantik. Derzeit hält er sich in London auf bei seiner Patentante Maria Fuller auf, um ihr an den Weihnachtstagen Gesellschaft zu leisten und zeitgleich seiner Verlobten zu entgehen, die er zwar sehr schätzt, doch sie nicht als Ehefrau haben möchte. Diese Verbindung kam nur auf ein Drängen seines eigenen Vaters zustande und Noel findet nicht den Mut sie wieder zu lösen, aus Angst ihn zu Enttäuschen und ihr Schmerz zuzufügen. Ronald hatte das Glück, in eine wohlhabende Familie hineingeboren worden zu sein. Nach dem Tod seines Vaters hat er ein stattliches Vermögen geerbt, sodass er wohl niemals arbeiten müsste. Sein Astronomiestudium hat er trotzdem vor einigen Jahren abgeschlossen.
Er lebte lange Zeit in London und genoss dort das gesellschaftliche und kulturelle Leben. Nun aber ist er dem Trubel überdrüssig geworden, weshalb er im Frühjahr 1816 nach Bath gezogen ist.
Aufgrund seiner fülligeren Statur und seines oftmals exaltierten Auftretens, fällt er in der Gesellschaft immer wieder auf. Er versucht eine Fassade aufrecht zu halten, um sich selbst zu schützen, doch diese bröckelt gelegentlich und lässt die negativen Gefühle obsiegen. Der Exzentriker, der Universumsflüsterer, der William Barnes gehört der Upper Class an und kann sich über seinen bisherigen Lebensweg nicht beschweren. Der 28-jährige besticht mit seinem wachen Geist und einem entwaffnenden Lächeln. Als Politiker und Anhänger der Whig-Partei ist er in Bath und London vertreten. Er diskutiert gerne und liebt intelligente Gespräche.
Er gilt als humorvoll, charmant und sorgt für das ein oder andere Missgeschick. Mit ihm wird es gewiss nicht langweilig. |
|
Middle Class | ||
Allison ist eines von sechs Kindern des Anwaltes Philip Doyle und seine einzige Tochter. Für ihn ist sie immer die "kleine" Prinzessin geblieben, die er nach aller Kunst verwöhnt (hat). Zu Kopf ist ihr das zum Glück nie gestiegen. Es hat aus ihr viel mehr eine starke, unabhängige Persönlichkeit geformt, die sich stets gegen ihre 5 Brüder durchzusetzen versteht und auch ihre Interessen verfolgen kann. Gerne würde sie aus ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung, Kleider entwerfen und nähen, einen Beruf machen. Doch die zu Geld gekommene Middle Class Familie Doyle, würde sie sehr gerne mit einer guten Partie verheiratet sehen, damit die einzige Tochter gesellschaftlich aufsteigen kann. Sie selbst hat ihren eigenen Kopf und sich vor rund drei Monaten bereits unsterblich verliebt... und nicht unbedingt in die sogenannte "gute" Partie. The Rising Sun ist ein Pub am Londoner Hafen, der sich unter den anderen Kneipen fraglos einreiht und doch ein Zuhause für ein paar Seefahrer und Hafenarbeiter zu sein scheint. Die Bardame Blanche ist unter jenen Seeleuten kein unbeschriebenes Blatt, man kennt die offene, herzliche und temperamentvolle Frau dort durchaus gut und das nicht zuletzt, weil sie mit ihrer dunkleren Hautfarbe auffällt. Blanche stammt gebürtig aus London, ihr Vater stammt gebürtig jedoch aus Mauritis, sie kommt aus einer Seefahrerfamilie, ihr Vater und ihre Brüder sind oft auf dem Meer, sie jedoch heiratete einen Pubbesitzer, ihrem Mann Simeon gehört die Rising Sun. Dass ihre Ehe kinderlos ist, ist eine Last für Blanche, hätte sie sich doch zu gerne eigene Kinder gewünscht. Ihre Ehe ist keineswegs von Liebe geprägt; sie ist homosexuell und Hals über Kopf in Dawn verliebt, eine Freundin, die sie von den geheimen Treffen der Frauenrechtlerinnen kennt. Jedoch scheint diese noch mit sich zu ringen, während Blanche schon längst für sich akzeptiert hat, was sie ist. CW: regretting motherhood Dawn Powell, geborene Betts, stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hätte sich in jungen Jahren nicht vorstellen können, ihren Geburtsort Whitechapel je zu verlassen. Mittlerweile ist die 28-jährige Frau verheiratet und Mutter einer Tochter. Zusammen mit ihrem Ehemann Arthur arbeitet sie in seinem Hutgeschäft, das in den letzten Jahren gute Einkünfte erzielt hat. Dawn hat den Hauptteil der Arbeit übernommen - ihre gefertigten Hüte sind besonders beliebt bei jenen, die sie sich auch leisten können. Man könnte meinen, dass Dawn nun den Höhepunkt jeden Glückes erreicht hat, doch dem ist nicht so. Ihren Mann liebt sie nicht, ihre Tochter schon, doch oft genug wünscht sich Dawn, nie Mutter geworden zu sein. Sie sehnt sich nach mehr, trotz der Tatsache, dass sie schon weit weniger im Leben hatte. Oftmals fühlt sie sich nur als Beiwerk ihres Mannes, der ihr das auch nicht selten vermittelt. Seit einem Jahr trifft sich Dawn mit Frauen, die ähnlich fühlen und denken wie sie. Dort hat sie auch Blanche getroffen, eine Frau, die Dawns Herz in Aufruhr bringt.Diane Musgrove ist die Jüngste von sechs Kindern und hat somit alle Vorzüge eines Nesthäkchens abbekommen. Aufgewachsen in der gehobenen Mittelschicht hat sich bei ihr schnell ein Talent für die Musik bemerkbar gemacht. Die verträumte junge Frau hofft mit ihrem Klavierspiel eines Tages einen Mann von sich überzeugen zu können, wobei ihre offene Art sicher auch hilfreich ist. Im Moment hat man die 18-Jährige aber noch nicht einmal in die Gesellschaft eingeführt. Frances Elizabeth Sawyer ist 23 Jahre jung und mit ihrem Leben nicht ganz so zufrieden. Während der Abwesenheit ihrer Brüder vor über 10 Jahren hat sie tatkräftig im Familienunternehmen ausgeholfen, nur um bei deren Rückkehr erneut in die Reserve verwiesen zu werden. Das nagt bis heute am empfindlichen Stolz der temperamentvollen Sawyer. Sie ist mit einem Mann verlobt, den sie nicht kennt und von dem sie nicht erwartet, dass er ihr ein erfülltes Eheleben beschert. Doch welche Optionen hat sie? Louisa ist das jüngste Kind der Sawyer-Familie. Doch weiß sie nicht, dass sie nicht denselben Vater wie die anderen hat.
Seit sie klein ist, hilft sie im Gemischtwarenladen ihrer Familie aus. Selbst nun, da sie am Theater arbeitet, bleibt sie ihrer Familie treu und unterstützt diese in ihren Schmuggelgeschäften. Sie träumt davon, eine angesehene Schauspielerin zu werden.
Die junge Frau ist herzlich, familienbezogen, loyal, aufmerksam, stets gut gelaunt, kreativ, kann gut schauspielern und arbeitet hart, doch gibt es auch Schattenseiten.
Louisa braucht viel Bestätigung, hängt ihr Herz schnell an andere, ist nicht die moralischste Person, häufig unruhig, scheut keine Streitereien, ist unnachgiebig in ihrem Standpunkt und zu kontaktfreudig. Phoebe füllt mittlerweile 24 Jahre. Aus Schottland hat es sie vor vielen Jahren zum Erlernen des Hebammenberufes nach London gebracht und mit Leidenschaft geht sie ihrem Beruf nach, sodass sie auch keine Zeit hat, einen Ehemann zu finden. Mit dem kürzlichen Tod ihrer Eltern wird jedoch ihr gesamtes Leben in Frage gestellt.
Doch ihre Gottesfürchtigkeit hat sie jedoch keineswegs verloren.
Phoebe hat eine realistische Weltsicht, ist geduldig, bescheiden und sparsam. Bei jeder Patientin zeigt sie höchste Einfühlsamkeit und Passion, doch vergisst die junge Frau sich in der Aufopferung für andere selbst und verliert auch schnell anderes Wichtiges aus dem Blick. Wenn sie an die Grenzen der Belastbarkeit stößt, übergeht sie diese Warnung ihres Körpers oft und möchte es nicht wahrhaben, etwas nicht zu schaffen.
Sie ist sehr angepasst, sodass man sie für ihr Betragen wohl niemals tadeln würde. Doch tief in ihrem Inneren ist sie sehr verletzlich und ängstlich.
So strukturiert die junge Frau im Umgang mit ihren Patienten ist, desto chaotischer ist sie in anderen Lebensbereichen.
Zu Menschen außerhalb des Arbeitskontextes ist sie distanziert und hat kaum Vertraute und Bekannte.
Verity ist von einem neugierigem Mädchen, welches nie still sein konnte, zu einer lebhaften, bereits zwanzigjährigen Dame der oberen Middle Class herangewachsen, die sich nicht scheut, auszusprechen, was ihr Herz ihr vorgibt. Oftmals begibt sie sich somit in Situationen, in welche sie sich missbilligende Blicke einfängt. Ihre direkte Art wird nicht von allen willkommen geheißen. Nach einer Dummheit, die sie vor zwei Jahren begannen hat, ist sie anderen, vor allem Männern misstrauischer und aufmerksamer gegenüber geworden. Sie hat einiges von ihrer Naivität verloren und sieht nicht in jedem nur das Gute. Dennoch hat sie ein einnehmendes Wesen und findet auf Gesellschaften immer Gesprächspartner. Sie liebt es zu tanzen, zu zeichnen und genießt die kulturellen Vorzüge, die Bath zu bieten hat. Sie fühlt sich auch in ruhigen Momenten äußerst wohl, vergräbt sich in Büchern oder begibt sich auf die Suche nach Pflanzen, um ihr Herbarium zu erweitern. Das Klavierspiel überlässt sie anderen, singt jedoch ständig, egal, wo sie ist. Sie hat sich fest vorgenommen, nicht zu heiraten. |
Anthony Sawyer ist der jüngste und kleinste der drei Sawyer Brüder und offiziell und ganz legal Mitteilhaber des Gemischtwarenladens und Buchhalter dort. Er ist 28 Jahre alt und hat eine zwei Jahre alte Tochter namens Dana, sowie eine Frau, Harmony, die er nur aufgrund der Schwangerschaft geheiratet hat. Seine beiden jüngeren Schwestern machen ihm gerne das Leben schwer, wobei er seinen ganzen Familienmitgliedern sehr treu und loyal zur Seite steht. Nichts geht über sie, selbst durch die Hölle würde er für sie alle gehen. Abgesehen von seiner Frau Harmony vielleicht, die mag er nicht ganz so. Dafür ist er eher der ruhigere, ernste Typ, geht Gewalt aus dem Weg, wenn er kann und lacht wenig. Seine Geschwister schaffen es dennoch hin und wieder mal, ihn aus der Reserve zu locken. Fremde Menschen anlügen ist kein Problem, aber je mehr er jemanden zu schätzen lernt, desto schwerer fällt es ihm, diese Person an zu lügen. Seine Geschwister und seine Mutter kann er zum Beispiel gar nicht anlügen, ohne, dass sie es merken. Er schaut dann immer gen Boden und druckst herum. Wynn ist eigentlich in Liverpool geboren und hat bereits als Kind den Weg in eine Straßenbande gefunden. Über viele Wege fand er nach London, wo er sich offiziell als Händler etabliert hat. Doch insgeheim kann er die Finger nicht von den kriminellen Machenschaften lassen. Sein Netzwerk ist sehr groß und er weiß über alle Geschehnisse der Stadt Bescheid.
Dominic hasst Spinnen. Schon immer, die Abneigung teilt er mit seiner Schwester und als vor 6 Jahren eine Vogelspinne aus einem der Kartons der exotischen Waren für den familiären Delikatessenladen geklettert kam, hat er sie mit einem Messer aufgespießt und sich dabei selbst verletzt. Die Narbe, die knapp über der rechten Augenbraue anfängt, unter dem Auge weiter verläuft und unter dem Wagenknochen endet. Sein Glück, dass er nicht erblindete, wie sein Bruder unter anderen Umständen. Am auffälligsten ist da die kahle Stelle an der Augenbraue, wo seit dem nichts mehr nachwächst. Aber eitel ist der Roseworth diesbezüglich nicht. Er will lieber seinem großen Bruder Valentine nacheifern, welcher immer ein großes Vorbild für ihn gewesen war und mit dem er zusammen, als gleichberechtigte Partner, den Delikatessenladen der Familie leiten möchte. Aber Dominic befindet sich noch in der Ausbildung und manchmal ist er zu ungestüm und ungeduldig, weswegen sein Bruder ihn in die Schranken weißt. Sie streiten ziemlich oft, allerdings vertragen sie sich auch genauso schnell wieder. Nicht zuletzt auch, weil Myrtle, ihre Schwester, zwischen ihnen schlichtet. Der 29-jährige Dorian Colborne entstammt einer Bankiersfamilie der Mittelschicht in London. Trotz einer Ausbildung und Karriere als Bankier konnte er seinem dominanten Vater nie genügen und war unglücklich in diesem Beruf. Gegen dessen Willen wechselte Dorian in die Hotelbranche und fand seine Erfüllung als Empfangsmitarbeiter im Dimsdale-Hotel. Dort ist Dorian seit gut acht Jahren für sein Verantwortungsbewusstsein und seine Kompetenz bekannt, die wesentlich zur Zufriedenheit der Hotelgäste beitragen. Er zeichnet sich durch seine absolute Loyalität gegenüber dem Hotel und seinen Kollegen aus und seiner Verschwiegenheit und Vertrauenswürdigkeit, besonders im Umgang mit vertraulichen Gästeinformationen. Trotz seiner beruflichen Kompetenz, die er sich im Laufe der Jahre angeeignet hat, zeigt er auch eine mitfühlende und menschliche Seite, wirkt in manchen Situationen oft schüchtern und zurückhaltend, was ihn manchmal daran hindert, seine Fähigkeiten voll zur Geltung zu bringen. Seine Bescheidenheit und gelegentlichen Selbstzweifel können seine Selbstsicherheit beeinträchtigen. Emmett Price entstammt der Middle Class und ist sechsundzwanzig Jahre alt. Er ist nicht nur ein begabter Pianist und Komponist, sondern auch ein erfolgreicher Kaufmann. Obwohl er seine Leidenschaft für die Musik auslebt, kann er damit nicht genug verdienen, um davon zu leben. Als Kaufmann verdient er zwar genug Geld, jedoch neigt er dazu, es oft in Glücksspiele zu investieren, was zu einer Sucht geführt hat. Sein Traum wäre es einen Gönner zu finden, der ihn finanziert.
In Emmetts Leben gibt es auch eine besondere Frau namens Miss Doyle. Sie ist seine Muse und hat ihn inspiriert, einige seiner besten Musikstücke zu komponieren. Obwohl sie heimlich verlobt sind, können sie sich im Moment eine Hochzeit nicht leisten, und es ist ungewiss, ob ihre Familie ihre Beziehung akzeptieren würde. Felton Sawyer kennt man im Stadtteil Poplar in London wohl am besten. Dort lebt er in einem großzügigen Stadthaus, gemeinsam mit seiner Mutter, den Brüdern und Schwestern und deren Familien. Direkt am Hafen neben dem Wohnhaus gelegen ist der Gemischtwarenhandel der Familie Sawyer, deren Oberhaupt Felton ist. In jenen Laden laufen nicht immer ganz legale, sondern auch Schmuggelgeschäfte ab, was jedoch ein gut verschwiegenes Geheimnis ist. Mit seinen beiden jüngeren Brüdern setzt sich Felton für die ärmere Bevölkerung der Umgebung ein, hilft aus und spricht auch bei Höhergestellten vor. Von der oberen Schicht hält er nicht viel und lässt dies auch immer wieder heraushängen. Als ehemaliger Soldat hat der 36-Jährige immer wieder Probleme, um das Erlebte zu verarbeiten, weswegen ihn man auch zeitweise in Opiumhöhlen antrifft. Eine Frau hat er nie genommen, böse Zungen munkeln, dass er sich gar nicht für das weibliche Geschlecht interessiert. Henry Musgrove ist ein engagierter Politiker der Whig-Partei, er kämpft leidenschaftlich für seine Ideale und für mehr Gleichberechtigung. Seit Kurzem ist er im Bather Stadtrat anzutreffen. Er setzt sich vehement für die niedrigeren Schichten ein, die es oft nicht allzu einfach und keine Stimme für sich selbst haben. Mit seinen dreißig Jahren mag man vermuten, er habe sich schon eine Ehefrau gesucht, aber mitnichten. Sein Herz gehört einer jungen Frau, jedoch ist er sich noch nicht einmal bewusst. Henry ist ein geselliger und eloquenter Mensch, er kann aber auch schnell hitzköpfig werden, Konflikte scheut er nicht, eher begibt er sich absichtlich in jene. Das hat ihn schon in die eine oder andere unangenehme Situation gebracht, aber er ist auch ein geschickter Redner und kann sich gut wieder herausreden. Nicholas ist mit seinen 39 Jahren noch immer Junggeselle und damit auch überaus glücklich. Als Schriftsteller, wie er findet, verdient er sowieso zu wenig, um eine Familie zu ernähren und mit seinen wechselhaften Launen kann er sich manchmal selbst nicht ausstehen. Wer sollte ihn da um alles in der Welt seiner selbst wegen lieben? Auch wenn er gelegentlich als freier Journalist für ein paar Tageszeitungen arbeitet, reicht der Verdienst nur für ein kleines Etagenzimmer bei einer alten Witwe. Der äußerst chaotische, verschrobene Junggeselle neigt zu einer liebenswürdigen Schüchternheit, die er unter seinen Kollegen mit überraschender Leichtigkeit ablegen kann. So lange er sich über Autoren, Bücher, Gedichte, Kunst und Philosophen unterhalten kann, bewegt er sich auf vertrautem Boden und kommt aus sich heraus. Gelegentlich leidet er unter starker Melancholie, wenn er sich zu sehr unter Druck setzt. Er versucht seit 10 Jahren an sein Erstlingswerk anzuknöpfen - ein Reisebericht, den er als Abenteuerroman verfasste. Doch wirklich große Werke sind ihm seitdem nicht mehr gelungen. Zwei Gedichtbände und Fortsetzungsgeschichten in Tagesblättern kann er verbuchen, aber das reicht ihm nicht. Er möchte etwas großes schreiben, das eine Werk, das ihn unsterblich machen würde... Der 36-Jährige Owen Pearce hat sich seinen Traum von der Freiheit erfüllt: Er ist Kapitän eines Handelsschiffes und kommt als solcher viel in der Welt herum. Er würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass sein Leben leicht ist - aber angenehm ist es auf alle Fälle. Denn er ist ein Idealist, hat nicht vor, sich in der Gesellschaft anzupassen und sich deren Regeln aufdiktieren zu lassen. Er ist ein großzügiger Mann, der roher Gewalt nicht viel abgewinnen kann und sich lieber schönen Frauen und dem Alkohol hingibt. Hin und wieder singt er seiner Geliebten, Freiheit, auch ein Ständchen, doch denkt er dabei auch an eine andere, Miss Randall, die es geschafft hat, ihm den Kopf zu verdrehen. |
|
Working Class | ||
Kaum jemand weiß, dass Aoife Ò Raghallaigh als Tochter eines Earls geboren wurde, der von einem Tag auf den anderen seine Familie mit einem Haufen Schulden verließ. Sie hatte alles und plötzlich nichts mehr. In das ferne England geflüchtet, lebte sie bei ihrem Onkel, bis ihre Mutter verstarb. Ihr Leben wurde erst etwas erträglicher, als sie als Zofe bei Irene Cavendish - inzwischen Gray - unterkam. Doch das Leben scheint es nicht gut mit der 26 Jährigen zu meinen, denn Irene heiratete Aoifes Kindheitsfreund und erste große Liebe. Und obwohl Irene und Aoife inzwischen Freundinnen sind, darf sie niemals erfahren, dass sie gelegentlich das Bett mir ihrem Ehemann teilte und sein Kind unter dem Herzen trägt. Die Hoffnung auf ein besseres Leben scheint zu schwinden. Athenais wurde vor 25 Jahren in London in ärmliche Verhältnisse geboren. Ihr getaufter Name lautet Eliza White und nach der Heirat ihres Mannes Rupert, nahm sie dessen Name Gordon an. Er behandelte sie nicht sonderlich gut, obwohl er ein Mann Gottes war. Nach einigen Jahren beschloss Eliza diesem Leben ein Ende zu setzen und ihren Mann zu verlassen. Anfangs versuchte sie als Wäscherin zu überleben, als sie jedoch auf der Straße landete und von der Hand in den Mund lebte, fand sie Anschluss in dem Freundenhaus Lewd. Dort änderte sie ihren Namen in Athenais Villiers und begann den Spie?umzudrehen und sich die Männer untertan zu machen. Als das Lewd aufgel?t wurde, fand sie im Cupids ein neues Zuhause. Aveline Musgrove ist gebürtige Französin und überzeugte Katholikin - und allein damit wohl ein wandelnder Frevel im London dieser Tage. Tage, die mit abfälligen Blicken einhergehen und Aveline spüren lassen, wie unerwünscht sie in diesem eigensinnigen, verregneten Land ist. Was nicht zuletzt auch an ihrer Hautfarbe liegen mag.
Doch die Tochter eines Arztes weiß mit schwierigen Situationen umzugehen und ist zudem ohnehin zu eigensinnig und temperamentvoll, als dass sie je klein beigeben würde. Insbesondere aus der leidenschaftlichen Liebe zu ihrem Ehemann John Musgrove schöpft sie Kraft, wenngleich sich auch diese zunehmend als zehrende Kraftprobe herausstellt. So wirkt ihr Gatte neuerdings gereizt, geradezu abweisend und sagt dem Alkohol in ungewohnt rauen Mengen zu.
Um den daraus entstehenden monetären Engpässen beizukommen, singt Aveline in Pubs sowie ab und an in Adelskreisen - und träumt dabei von Einklang, Freiheit und ihrer Heimat, die all dies barg.
Bernice Sawyer kennt man auch außerhalb von St. Giles, London, wo sie wohnt. Natürlich nicht im besten Sinn. Wie denn auch? Inhaberinnen von Bordellen sind eben nicht unbedingt beliebt in der taghellen Gesellschaft. Nachts jedoch sieht das anders aus. Über fehlende Kundschaft kann sich Bernice nicht beklagen. Die Geschäfte laufen gut und die Chance zum Optimieren nimmt sie durchaus auch wahr. So versteckt sie in ihrem Keller Schmuggelware der Clurana-Leana, gegen Aufpreis selbstverständlich. Völlig kostenlos hingegen stellt sie den Frauenrechtlerinnen einen Raum für ihre geheimen Treffen zur Verfügung. Dahingehend ist Bernice solidarisch veranlagt, denn sie pflegt einen gewissen Männerhass. Das Übel mit dem Penis nimmt die 54-Jährige aber in Kauf, denn ihr Traum ist es, mit ihrem Etablissement ganz nach oben zu kommen. Cressida ist ein Hausmädchen im Dimsdale-Hotel in London. In der unauffälligen Uniform und mit der geringen Körpergröße fällt die Fünfundzwanzigjährige kaum auf, wenn sie emsig ihre Arbeit verrichtet. Sie hält den Blick nach unten gerichtet, genau aus dem Grund, um nicht aufzufallen, nicht entdeckt zu werden, aus der Sorge heraus geboren, dass sie jemand aus ihrem alten Leben erkennen würde. Dieses sah ganz anders aus als ihr derzeitiges. Ursprünglich stammt sie aus Bath und ist Tochter einer Kaufmannsfamilie der Upper Class, das weiß jedoch niemand; ebenso wenig, dass sie von ihrer Familie verstoßen wurde. Die ehemalige Prostituierte hat viel durchgemacht in ihrem Leben, so recht abgestumpft ist sie jedoch noch nicht, mit einem Lächeln lässt sie sich auch durch kleine Dinge noch vom Leben begeistern. Erin O'Leary, eine in England geborene katholische Irin, ist mittlerweile 23 Jahre alt. In ihrem Leben hat sie schon alles gesehen. Von ganz unten arbeitete sie sich nach ganz oben und war Zofe einer Duchess. Das muss man sich mal vorstellen! Aller Widrigkeiten zum Trotz - man denke nur an den Bastard des Dienstherrn, der wenige Stunden nach seiner Geburt in einem Waisenhaus untergebracht worden war, an die anschließende Kündigung durch den selben Herrn, an das Glück, das darauf folgte, als Erin zum ersten Mal die Arbeiten einer Zofe ausführen durfte und schlussendlich an die Duchess of Devonshire. Welch hoch dotierte Arbeit war das gewesen! Fast hätte Erin vergessen, dass sie nur eine von vielen Ameisen in einem geschäftigen Bau war. Und als erneut ein Dienstherr auf sie aufmerksam wurde, entschloss sie sich, zu gehen. Ohne Zeugnis landete die Rothaarige nun wieder ganz unten und kann glücklich sein, dass sie aufgrund des gutmütigen Herzens von Mr Johnston eine Stelle als Hausmädchen erhalten hat. Auch wenn dies weder ihren Fertigkeiten, noch ihrer Neigung entspricht. Und weil es so schön dazu passt: Unglücklich, um nicht zu sagen "hoffnungslos", verliebt ist Erin auch noch. In keinen geringeren als Henry Musgrove. Wer hätte vor mittlerweile 24 Jahren als Eugenia Nutbrown das Licht der Welt erblickte ahnen können, dass dieser lockenköpfige Engel es so faustdick hinter den Ohren haben würde? Genie, wie sie seit ihrer Hochzeit von Jedermann genannt wird, trägt mittlerweile den Nachnamen Hawkins. Und das, wo sie doch eigentlich dazu bestimmt war einmal die Frau des angesehenen Jonathan Wentworth, mittlerweile Earl of Huntingdon zu werden. Doch seien wir einmal ehrlich, in dieser Ehe wäre keiner von Beiden glücklich geworden. Zumal es ihr noch nie gut zu Gesicht stand anderen nach dem Mund zu reden. Wie hätte sie ihren zukünftigen Mann da im ausreichenden Maße huldigen können? Obwohl Genie mit ihrem unvergleichlichen Dickschädel einem jeden Nutbrown zur Ehre gereicht, sorgte ihre Entscheidung, vor dem Altar zu fliehen um statt dessen die Frau eines bettelarmen Tagelöhners zu werden dafür, dass man sie aus der Familie verstieß. In Kreisen der guten Gesellschaft gilt sie als gefallen und geächtet. Doch auch ihr über Alles geliebter Mann hat es nicht leicht mit seiner Frau. Zwar kümmert sie sich nebst ihrer Arbeit in einer Wäscherei liebevoll um den gemeinsamen Sohn. Doch zieht es Genie nebst ihrem Familienleben auch immer wieder in die Gesellschaft dieser Theaterleute wo sie immer wieder Nebenrollen annimmt, um geistig und kulturell nicht gänzlich zu verarmen. Und als wäre dies nicht bereits schlimm genug, engagiert sich Genie seit Neuestem auch noch bei diesen Frauenrechtlerinnen. Frauen welche dem Manne gleichgestellt, ihm sogar überlegen sind. Hat man sowas schon mal gehört? Aber ganz genau so ist sie eben, die Gute. Herzlich und aufopferungsvoll bis aufs letzte Hemd und doch kämpferisch. Gezähmt und gezogen mögen andere sein. Auch wenn Genie mittlerweile eingestehen muss, dass Armut nichts romantisches hat. Ein Käfig bleibt ein Käfig, ob nun aus Gold geschlagen oder aus Holz gezimmert. Manch Einer mag sie für dumm halten, mit ihren Ambitionen, hätte sie doch mit Geld in der Hinterhand viel mehr erreichen können. Genie sieht sich jedoch immer noch als ihres eigenes Glückes Schmid. Das Einzige was sie bereut ist der Umstand, dass sie ihrer Mutter keine Stütze mehr sein kann und von ihrer Familie getrennt leben muss. Denn selbst wenn der Reichtum und das Ansehen ihr Nichts bedeutet, die Menschen die sie liebt, sind immer noch Alles für sie. Noch hat sie also nicht aufgegeben, eine Welt zu schaffen, in der ihre zukünftigen Nichten und Töchter ihr Leben selbst bestimmen können. Viele Vermutungen sowie Klatsch und Tratsch ranken sich um die junge Frau, welche irgendwann scheinbar aus dem Nichts am Rande der londoner Gesellschaft auftauchte. Doch vor allem die weiblichen Mitglieder dieser wagen sehr zu bezweifeln, dass dieses schwer zu greifende Weibsbild tatsächlich aus einer Adelsfamilie stammen mag. Was mitunter daran zu liegen scheint, dass man sie doch recht selten zu Gesicht bekommt. Viel häufiger ist Helen, wie sie sich nennt hingegen in der Gesellschaft gut betuchter Herren wieder zu finden. Selbige sollen laut Hörensagen auch in ihrem Salon allabendlich ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt. Was ist es nur, was diese Frau gerade für die Londoner Männerwelt so begehrlich zu machen scheint? Ihr Aussehen allein kann es ja wohl kaum sein. Pamela Slade wurde vor 13 Jahren in eine arme Unterschichtfamilie geboren. Viele Familienmitglieder starben in dieser Zeit an Hunger und Krankheit, geblieben sind ihr jedoch noch zwei Brüder, Robin und Patrick, mit denen sie gemeinsam in einer Kinderbande ums Überleben kämpft. Für bessere Chancen hat sich Pamela in Hugo verwandelt und ist nicht 13, sondern erst 10 Jahre alt. Obwohl ihr Leben alles Andere als leicht ist, ist Pam froh, es geschenkt bekommen zu haben. Vor allem wegen ihrer Brüder, die sie über alle Maßen vergöttert. Ein Schatten - vielmehr scheint Madeline im Cupids nicht zu sein. Sie hat sich angeeignet, wie sie nicht gesehen werden kann, wie sie uninteressant und unsichtbar für eben jene bleibt, denen sie nicht unter die Augen treten möchte. Es ist beinahe ironisch, dass sie nach allem, was sie schreckliches erlebt hat, gerade in einem Bordelle Unterschlupf gefunden hat und doch ist Maddy froh, überhaupt einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben kann. Von ihrer Familie verstoßen stammt sie eigentlich aus der Mittelschicht, kommt nun aber recht einfachen Tätigkeiten im Cupids nach. Die zurückhaltende Frau weicht den Männern dort taktisch und gewählt aus, versteckt sich Nacht um Nacht in ihrem Zimmer und wagt sich niemals hinaus; zu groß ist die Angst vor diesen. Und doch scheint da ein unbändiges Feuer der Wut in ihren Augen und ihrem Herzen zu brennen - dies zeigt, dass in ihr noch Lebenswille, wie Kraft vorhanden ist. Die 20-jährige Minka Philpot ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat eine sichere Stelle als House Maid beim Duke of Wellington, dementsprechend auch einen warmen Platz zum Schlafen und eine sinnstiftende Aufgabe, die sich zwar täglich wiederholt, allerdings trotzdem niemals eintönig wird. Sie ist ledig und der Gedanke, dass sich das irgendwann ändern könnte, liegt ihr fern. Die 27-Jährige Niamh O'Donoghue war einmal ganz oben gewesen. In einem angesehen Ensemble hatte sie ganz England durchreist und dabei stets in der Hauptrolle als Sopranistin geglänzt. Ihr Leben war erfüllt gewesen von Glanz und Gloria. Der Fall kam, als ihre uneheliche Schwangerschaft ersichtlich wurde. Ungebremst fiel Niamh aber noch tiefer. Ihre Schwester ließ bei einem Feuer ihr Leben, Glück in London an der Seite eines Mannes war ihr nicht beschieden und zuletzt verstarb ihre Tochter Liadan. Mittlerweile wurschtelt sich die gebürtige Irin durch zweitklassige Auftritte und einige gammlige Bettlaken, um wenigstens irgendetwas zu tun. |
Das Leben hatte bisher wenig für Alexander zu bieten gehabt. Es war immer ein Kampf ums Überleben gewesen, obwohl ihm durch die Hufschmiede seines Vaters eine gewisse Sicherheit geboten worden war. Seinem Umgang mit Tieren, vor allem mit Pferden, verdankt er die frühe Schulung im Handwerk seines Vaters. Doch wirklich glücklich hatte ihn diese Ausbildung nie gemacht. Trotzdem stand immer fest, er würde die Schmiede übernehmen. Aber Traum zerplatzte, Schulden fraß die Familie auf, die Blakes verloren alles und Alexander blieb nur eine keine Anstellung als Stallbursche im Dimsdale Hotel. Auch hier fand er lange nicht das Glück, das er so sehr sucht, bis eine junge Dame im Hotel zu arbeiten anfing, die ganz schnell sein Herz eroberte, doch auch sie wirkt für ihn so unnahbar, wie das Glück... Edmund Johnston ist am 12.02.1752 in London als erstes Kind des Johnston Ehepaares geboren wurden, nach ihm folgten drei Mädchen, mit denen er bis heute noch in Briefkontakt steht und einen Bruder, der aber leider kein Jahr alt wurde.
Seit Jahrzehnten ist Edmund im Eversly- Haushalt tätig, fing damals als Hallboy an und hat sich zum Butler gemausert. Seit 16 Jahren hat er die Stelle des obersten Butlers inne und steigt gerne heimlich der Köchin des Hauses nach, Deane Abbott, die hat es ihm schon seit Ewigkeiten angetan, aber dummerweise hatte er sie damals durch einen dummen Zwischenfall mit einer anderen Frau vergrault. Hoffentlich etwas, dass bis heute in Vergessenheit geraten ist.... immerhin ist dies auch schon Ewigkeiten her, da war er noch Hallboy gewesen. Mittlerweile ist er 64 Jahre alt und merkt das Alter hin und wieder schon in seinen Knochen, Wehwehchen verschwinden auch nicht mehr so schnell, alltägliche Handlungen werden anstrengender, sein Gedächtnis arbeitet allerdings noch ziemlich gut. Man kennt John Musgrove nicht unbedingt als hilfsbereiten Nachbarn. Vormals Soldat, arbeitet er nun mit einer leichten Gehbehinderung in einer Fabrik - und das deprimiert einen 27 Jahre jungen Mann mitunter sehr. Zur Aufheiterung hat er geheiratet, allerdings eine Französin, was schonmal für Naserümpfen sorgt. Mit seinen 39 Jahren hat Kendrick Honeycutt schon unglaublich viel erlebt, allerdings ist er es auch noch nicht satt. Er sehnt sich nach Abenteuern, nach Aktion, nach 'unterwegs sein' . Still an einem Ort bleiben liegt ihm einfach nicht, das macht ihn unruhig. Probiert hat der Pirat das bereits, mit einer Gaststätte, aber als die Dame, mit der er eben diese Selbstständigkeit ausleben wollte, ihn verließ, ging auch die Gaststätte den Bach runter und die Weiten des Meeres lockten ihn wieder an.
Mittlerweile ist Kendrick Koch auf der Cluaran-Leana, die Kombüse ist sein Reich und wenn sich irgendwer verletzt, kümmert er sich auch liebevoll um die Wunden der anderen als stellvertretender Schiffsarzt. Seine großen Pranken können wirklich sehr sanft und geschickt hantieren, immerhin ist der Mann 2 Meter groß und das schreckt den ein oder anderen auch mal ab. Allerdings hat Kendrick auch stets den Schelm im Blick, er kann selten ernst bleiben und macht sich gerne über fast alles lustig. Laurence Floyd wurde in Blackpool geboren und stammt aus armem Hause. Er begann bereits in jungen Jahren zu arbeiten und bekam dank seines Onkels mit 13 Jahren seine erste Anstellung in einem Herrschaftshaus. Nun ist er seit beinahe 14 Jahren im Dienst des Duke of Wellington und inzwischen zum Hausdiener aufgestiegen. Er ist noch immer ledig und möchte es bestenfalls auch bleiben. Eine große Familie hat er bereits in Blackpool, denn seine vielen Geschwister und seine Mutter sind auf seine Hilfe angewiesen, da der Vater bereits vor vielen Jahren an seiner Krankheit verschied. Als William Sullivan 6 Jahre alt war, wurde seine Mutter ermordet. Dass sein Vater noch lebt und er ihm schon diverse Male begegnet ist, ahnt Liam nicht. Denn dieser ist niemand geringeres als Silas Drake, der Türsteher im Cupids, welcher nicht selten dafür sorgt, dass Liam und die anderen Straßenkids auch bei den besonders kalten Nächten und Tagen im Cupids Unterschlupf finden dürfen.
Liam gehört seit fast genau der gleichen Zeit, als er seine Mutter verloren hat, einer organisierten Bande von Straßenkindern an, den 'Fingers Off', seine Haupttätigkeiten hier sind betteln, Leute ablenken, wenn andere ihnen die Wertsachen weg nehmen und seine eignen Diebstahlskills werden auch von Mal zu Mal besser. Nathan Flanagan ist ein Hitzkopf, der mit viel Leidenschaft Dinge anpackt, die ihn interessieren. Leider verliert er auch genauso schnell wieder das Interesse an einer Sache und lässt sich gerne wie ein Blatt im Wind treiben. Der 49-jährige bestieg fluchtartig mit 16 Jahren ein Schiff, diente als Matrose und bereiste die Neue Welt. Er kämpfte später als Soldat bei der Navy, heuerte danach als Schmuggler an und lernte sich eine Zeit lang als Trickbetrüger durchzuschlagen. An allen Orten dieser Welt, die er in seinen jungen Jahren bereiste, stieß er immer wieder auf das ungerechte System, das ihn schon in seiner Heimat so sehr in Rage versetzte, so dass er England hatte verlassen müssen. Jahre später versuchte Nate in London Fuß zu fassen und stieß sich auch hier an dem verkrusteten Klassensystem. Felsenfest davon überzeugt, dass man etwas dagegen tun müsste, fasste er einen Plan - er würde das System stürzen! Er brauchte nur die richtige Arbeit um ein Auge auf alles zu haben, das ihm einmal bei seiner Revolution hilfreich sein könnte. So fand er den Weg zu den Bow Street Runners und fasste einen neuen Plan - das Doppelspiel: Niemand würde jemals vermuten, dass ein Mann, der gegen Kriminalität in London kämpft, in Wahrheit nur Informationen sammelt, um die Reichen zu erpressen oder einen Fuß in ihre Tür zu bekommen. Nebenbei nimmt er auch kleinere Aufträge an, wenn sie lukrativ erscheinen und sich durch seine Anstellung gut verschleiern lassen. Damit lässt sich gut Leben und nebenbei kann er den oberen Klassen wirklich Schaden zufügen. Im Augenblick arbeitet er an den ersten kleineren Schritten seiner großangelegten Revolution - Verbündete finden, die bereit sind gegen die "Shootingstars" Londons - die Wellingtons - zu zuschlagen.
Silas ist schottischer Abstammung und stolz darauf. Obwohl er in Amerika geboren wurde, fühlt er sich als ganze Schotte. Über viele Umwege kam Silas vor 12 Jahren nach Großbritannien und arbeitet nun schon seit 5 Jahren für Bernice Sawyer im Cupid's als Aufpasser. Er selbst würde sich als schweigsamer, mürrischer Mensch bezeichnen, der alleine durchs Zuhören in Erfahrung bringt, mit wem er es zu tun hat. |