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the right to be free
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Frauenrechte sind im Jahr 1816 noch weitestgehend ein Fremdwort. Wer sich für ein Frauenwahlrecht ausspricht, wird meist als Verrückter hingenommen – denn im Ernst, welcher Mensch bei klarem Verstand wäre dafür, dass Frauen wählen dürfen? Es mag schließlich keineswegs in der Natur einer Frau liegen, Macht zu ergreifen und auszuüben. Das Land würde vor die Hunde gehen! So mögen wohl beinahe alle Männer im Land denken (und sicherlich auch die Mehrheit der Frauen); aber nicht alle. So nicht eine Gruppe an Frauen, die sich heimlich und regelmäßig in einem Bordell trifft. Alleine der Treffpunkt mag pietätlos sein, aber er verspricht die Sicherheit, die diese Frauen gut brauchen können. Sie diskutieren über Frauenwahlrechte, eine Revolution des Erbschaftsrechts und hinterfragen so einige gesellschaftliche Konventionen. Nur, wohin mag dies führen, wenn nicht in durchaus aktivere Unternehmungen?
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DIE ANFÜHRERIN
Sie ist mehr oder minder die unausgesprochene Leiterin der Gruppierung an Frauen, die sich in dem Bordell heimlich treffen. Sie organisiert die Treffen, schreibt die Einladungen und koordiniert die Pläne und Vorgehensweisen der Frauen. Auch ist es sie, die penibel darauf achtet, dass ihre heiklen Gesprächsthemen und Ideen nicht zu sehr an die Öffentlichkeit gelangen. Sie weiß nur zu gut, dass die Welt von Männern regiert wird und diese nicht gerade angetan davon sein werden, wenn sie sich ihrer Macht beraubt fühlen. Mit dem Thema Macht und Entscheidungsgewalt kennt sie sich bestens aus, als Ehefrau eines Politikers sieht sie sich immer wieder still gedemütigt, denn jener hat so viel von dem, was sie nicht hat. Eine Liebesheirat war es sicherlich nicht, aber die Anführerin lässt sich nicht unterkriegen. Sie lebt ihr Leben und tut das, wonach ihr ist. So zum Beispiel danach, Frauenrechte zu erfinden.
mindestens Upper Class
43 Jahre
FC: Maggie Gyllenhaal?
frei
DIE HÄNDLERIN
Eine Dame aus der Mittelschicht, in einem Bordell. Da ist aber freilich klar, dass sie niemand sehen darf. Schon gar nicht die Kunden des Hutgeschäfts, das ihr Mann betreibt. Ihr Mann ist Hutmacher und ein talentierter obendrein. Nur leider hat der Tropf keinen blassen Schimmer von Geschäften. Die Händlerin dafür aber umso mehr! Wie gut, dass er sie geheiratet hat. Die Händlerin weiß, wie man mit Geld umgeht, wie man mit Kunden umspringt. Sie ist berechnend, sieht Vorteile und schlägt zu. Nur schade, dass das niemand zu schätzen weiß, denn ihr Mann ist der einzige, der ihre Arbeit sieht und der Rest der Welt sollte gewiss nichts von diesem Skandal hören, dass die Frau des Hutmachers alle Geschäfte überwacht. Dass sich da Frust aufgestaut hat, mag wohl klar sein. Kein Wunder also, dass sie sich, als sie von einer Bekannten einer Freundin und deren Freundin gehört hatte, dass es Frauen gäbe, die sich für mehr Frauenrechte engagieren wollten, auf den Weg zum Bordelle gemacht hat.
DAS MAUERBLÜMCHEN
Sie ist eines jener Mädchen in jenen reichen, wohlhabenden Haushalten, die nie auffallen. Ein stilles, graues Mäuschen, ein Mauerblümchen, wie es im Buche stehen mag. Sie arbeitet schon von kleinauf in einem Haushalt, ihre Familie ist schließlich groß und jeder, der Geld dazu beitragen kann, wird arbeiten geschickt. Das Mauerblümchen mag schüchtern sein, dies hält sie jedoch nicht davon ab, unheimlich intelligent zu sein. Ihre Intelligenz mag ihr einmal zum Verhängnis werden, so sagt dies jedenfalls immer ihre Mutter. Sie möchte nicht für immer hart schuften und unsichtbar sein. Sie möchte keinen Mann heiraten. Sie möchte eigenständig sein. Selbstbewusst. Wie sie zu den geheimen Treffen der Damen gekommen ist, weiß niemand so recht; sicherlich hat sie einen cleveren Weg gefunden, um Gleichgesinnte zu finden. Zutrauen mag man ihr dies allemal, wenn man sie einmal näher kennenlernt.
Working Class
19 Jahre
FC: Sophie McShera?
frei
DIE LEHRENDE
Bereits als sie ein junges Mädchen war, war ihr klar: Heiraten und Kinder kriegen, das ist nichts für sie. Die Lehrende ist, wie ihre Bezeichnung schon verraten mag, eine Lehrerin. Eine Lehrerin in einer Schule für Jungen und Mädchen, deren Eltern sich keine Hauslehrer oder Gouvernanten leisten können. Klar, dass ihr damit auch der eine oder andere „Bauerntölpel“ vor die Nase gesetzt wird. Manchmal treibt es sie gar in den Wahnsinn, dass die wenigsten der Kinder wirkliche Bildung zu schätzen wissen. Dabei mag sie ihre Arbeit durchaus gerne – nur die Unzufriedenheit mag man nie ganz vergessen. Was ist das auch nur für eine Welt, in der Männer studieren dürfen, während Frauen lediglich darauf hoffen müssen, gut verheiratet zu werden. Die Lehrende hätte gerne studiert. Medizin, Jura, Geschichte, egal, für sie zählt alleine das Aufsagen von Bildung. Umso mehr sieht sie in der Ansammlung an Frauen, eine Chance für sich und ihre Träume. Vielleicht nicht sie wird davon profitieren können, aber vielleicht wird es irgendwann Frauen möglich sein, einmal selber zu studieren!
Middle Class
32 Jahre
FC: Joanna Vanderham?
frei
DIE GEHEIMNISVOLLE
Die Geheimnisvolle mag für sie wohl eine etwas zu nette Bezeichnung sein. Sie lügt wie gedruckt. Früh hat sie es gelernt, war ihr Vater doch ein Schwindler, der irgendwann am Galgen hang, nicht aber, ohne seiner Tochter den einen oder anderen Trick bei zu bringen. Sie trickst sich durchs Leben, spielt mit ihrem Charme und ihrem Aussehen, mit ihrem Schauspieltalent ist sie auch tatsächlich ans Theater gegangen. Es sind nur Nebenrollen, ja, meist gar nur Statistenrollen, aber sie ist gut und sicherlich wird sie sich noch bessere Rollen ergattern. Nicht, dass sie sich in die Karten schauen lässt. Sie weiß, dass sie mehr sein kann. Sie weiß, dass Frauen mehr sein können, als das. Frauen können so viel mehr erreichen, wenn diese verstumpfte und festgefahrene Gesellschaft sie nur machen ließe!
Working Class
27 Jahre
FC: Sophie Skelton?
frei
DIE REDNERIN
Der Rednerin mag man, wenn man ihr auf der Straße begegnet, keineswegs zutrauen, dass sie große, einnehmende Reden schwingen kann. Sie sieht recht unscheinbar aus, mit der schwarzen und grauen Kleidung einer Gouvernante, was sie vom Beruf her ausübt. Auch das unschuldige Gesicht mag nicht gerade dazu beitragen, dass man in ihr eine Kämpferin sieht. Dabei steckt hinter ihrer hübschen, unauffälligen Fassade eine leidenschaftliche, engagierte und mitreißende Frau, die weiß, was sie will, und trotz ihrer eher jungen Jahren zu überzeugen weiß. Sie weiß, was sie will, und kämpft dafür. Natürlich nicht vor ihren Dienstherren oder den beiden Kindern, die sie zurzeit unterrichtet, Gott bewahre. Diese wären wohl nicht gerade begeistert, wenn sie wüssten, welch aufrührendes Gedankengut in ihrem Kopf umher schwirren mag! Auf der Arbeit hält sie vorsorglich den Mund, aber in bestimmten Kreisen weiß die Rednerin zu begeistern, zu polarisieren, zu überzeugen. Sie ist es, die ständig neue Frauen motiviert, für sich selbst einzustehen und zu kämpfen.
Middle Class
25 Jahre
FC: Mia Wasikowska?
frei
DIE REBELLIN
Durch ihre Adern fließt (über Generationen verdünntes) blaues Blut. Sie kann lesen, rechnen, schreiben, unterhält Fertigkeiten auch in anderen geisteswissenschaftlichen Bereichen. Sie kann sticken, flicken und nähen. Und sie kann dienen. Als Zofe einer Hofdame der Königin unterhält die gute Frau Beziehungen in den besten Kreisen. Ihr mangelt es, so gesehen, an nichts und doch wieder an allem - denn wahre Freiheit, zu tun und lassen zu können, was sie will, gibt es für sie nicht. Die Zofe hat daher beschlossen, das zu ändern und ist eine begeisterte Anhängerin dieser geheimen Damenrunde. Da sie Zugang zu allerlei fachlich hilfreichen Büchern hat, ist sie der Ansprechpartner fürs Fundierte. Die aufmüpfige Zofe findet sich im Paragraphendschungel mittlerweile sehr gut zurecht, doch mehr als das, kann sie die Forderungen der Frauen durch gezieltes Herauspicken von Phrasen eindrucksvoll unterstützen. In ihrer spärlichen Freizeit nimmt sie manchmal an Prozessen jeglicher Art Teil, um so ein besseres Gefühl für die Richtbarkeit zu bekommen - und nun sieht sie sich dafür gewappnet, selbst in Aktion zu treten.
Sonstiges
Verehrte Leserschaft!
Hier haben sich Frauen zusammengefunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wird es ihnen möglich sein, sich aus den Fesseln der Gesellschaft zu lösen? Oder verlaufen ihre Ideen ins Leere? Die Gruppierung ist natürlich nicht der einzige Faktor im Leben der Damen. Anschluss gibt es in London zu Genüge und vielleicht findet sich die eine oder andere Familie für eure erwählte Dame.
Avatare und Namen können geändert werden und auch sonst könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen.
# L3S2V2
# Regency Zeit im Jahre 1816
# Hauptspielorte: London & Bath