Harriet ist mehr als eine Mutter von sechs Töchtern und die Ehefrau ihres Mannes. Sie nimmt sich noch genügend Zeit für sich selbst und ihre Laster. Die Jugend denkt vielleicht, dass in ihrem Alter das gesellschaftliche Leben vorbei ist, doch sicherlich nicht bei Harriet. Sie schwingt noch immer gerne das Tanzbein und das nicht nur mit ihrem Mann, den sie zu seinem Leid gerne zum Tanzen verdonnert. Außerdem ist sie eine talentierte Pianistin, die auf ihrem Klavier unermüdlich spielen und ihre Töchter damit um Längen ausboten kann.
Harriet ist sehr aufgeschlossen und hat viele Bekanntschaften, die sie regelmäßig besucht oder zu sich einlädt. Sie liebt Klatsch und Tratsch und ist meistens gut über alles informiert.
Im Gegensatz zu ihrem Mann, interessiert sie sich jedoch nicht sonderlich für Politik oder die Wissenschaft, wenngleich sie sich Mühe gibt, seinen Erzählungen geduldig zu lauschen.
Sie ist sehr eitel - zumindest möchte sie tadellos erscheinen, sobald sie das Haus verlässt.
Außerdem liebt sie Kinder und Tiere und trauert insgeheim, dass ihre Töchter aus den Kinderschuhen heraus gewachsen sind und sie zu alt ist, um erneut ein Baby zu empfangen. Sie ist sehr aufopfernd und würde für ihre Kinder alles machen. Wenn eines ihrer Töchter traurig ist, leidet sie mit, wenn sie es auch nicht so offen zeigt.
Harriet kann sehr dramatisch sein und neigt zu Übertreibung. Wenn sie sich unpässlich fühlt, ist es nicht zu überhören und jeder im Haus wird davon erfahren. Harriet ist nicht auf den Mund gefallen und lacht gerne. Sie kann sehr humorvoll sein, wenn sie will - manchmal auch unfreiwillig.
Harriets größte Angst ist es, dass ihre Kinder verarmen könnten. Deshalb sieht sie es als ihre Aufgabe an, ihre Töchter baldmöglichst an den Mann zu bringen.

Cassandra ist die älteste Tochter der Reynolds. Sie ist sehr selbstbewusst und mit ihrer offenen und freundlichen Art schließt schnell neue Bekanntschaften. Doch bei näherem Kennenlernen lassen sich viele von ihrer direkten Meinung und ihrer Bestimmtheit abschrecken. Cassandra ist gewitzt und klug. Ihr Talent die richtigen Worte zu finden und mit deren Bedeutung zu spielen zeigt sich in ihren kleinen Geschichten die sie schreibt. Sie ist sehr leidenschaftlich und verfällt gerne in Diskussionen.
Um über ihre Ideen nachdenken zu können und diese zu sortieren, geht Cassandra gerne mit ihren Schwestern spazieren. Und auch wenn sie manchmal die Einsamkeit sucht, so liebt sie doch die Geselligkeit und den Trubel zuhause. Im Alltag legt sie einen gewissen Pragmatismus an den Tag gepaart mit einer guten Portion Vernunft. Dagegen steht ihr Traum als Schriftstellerin Erfolg zu haben und trotz der geringen Chancen die sie sich verspricht, will sie nichts unversucht lassen.

Cecilia geht unter all den Reynolds-Schwestern beinahe unter. Sie ist kaum eine junge Frau, die sich in den Vordergrund drängen oder vor vielen Menschen sprechen würde, weswegen sie kaum auffällt und viele sie nur als die stille Schöne kennen, deren Vornamen man schon wieder vergessen hat. Cecilia mag es nicht, zu viel Aufmerksamkeit zu erhalten und kann damit auch sehr schwer umgehen. Gar als schüchtern kann man die Blondine bezeichnen, ihre zurückhaltende Natur wird jedoch auch von vielen als angenehme Gesellschaft empfunden. Cecilia ist sogar eine recht anregungsgebende Gesprächspartnerin. Taut sie einmal auf, kann sie sich sehr offen und angeregt mit jemandem unterhalten. Sie ist eine stumme Beobachterin, die stets sehr aufmerksam ist und die Regungen ihrer Mitmenschen achtsam studiert. Cecilias sensible und einfühlsame Ader nutzt sie gerne, um für ihre Schwestern, aber auch für ihre Freundinnen da zu sein. Bei ihrem schüchternen und zurückhaltenden Naturell mögen viele fälschlicherweise denken, sie sei eine Träumerin, dies ist Cecilia jedoch ganz und gar nicht. In ihr lebt eine Realistin, die früh durchschaut hat, wie die Welt funktioniert; manchmal mögen sich gar pessimistische Züge in ihr wiederfinden. Cecilia weiß, was sie für sich in der Welt erwarten muss und sieht nicht den Sinn darin, Hoffnungen auf eine unerwartbare Wendung zu erleben. Die junge Frau ist sehr gütig und auch gutherzig, sie hat schnell Mitleid mit anderen Menschen und ist sehr hilfsbereit. Ständig ist sie damit beschäftigt, ihren Schwestern etwas hinterher zu tragen oder ihnen bei der Ausbesserung eines Pinselstriches zu helfen. Cecilia kann sehr gut Verantwortung übernehmen, sie ist eine vernünftige Seele, die man manchmal herauslocken muss aus ihrem Schneckenhaus, denn mit Cecilia kann man sehr viel Spaß und Freude genießen, jedoch muss sie erst einmal aus all der Nachdenklichkeit und übermäßigen Vernunft hinaus gerissen werden. Besonders ihre beste Freundin Marian und auch ihre Schwester Caroline vermögen dies schnell und elegant zu tun.

Alicia ist die fünfte von sechs Schwestern. Allein diese Tatsache erklärt einige Charaktereigenheiten der jungen Dame: So musste sie von klein auf lernen, rücksichtsvoll und ruhig zu sein und vor allem geduldig, bis sie mit ihren Bedürfnissen an die Reihe kam. Bis heute hat sich Alicia diese Geduld bewahrt und auch ihre Rücksicht. Dass dies ebenso bedeutet, dass die junge Frau ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt und meist verdrängt, ist ihr zwar bewusst, doch ist es Alicia immens wichtig, es allen Recht zu machen. Sie ist sich dessen bewusst, dass jede Handlung und jedes Wort von ihr bewertet wird, allen voran von den anderen Mitgliedern der Upperclass, sodass sie sich stets darum bemüht, wohlerzogen und offenherzig nach außen hin zu wirken. In der Gesellschaft sieht man sie mit einem freundlichen und höflichen Lächeln, egal ob an Regen- oder Sonnentagen und egal, wer sie zum Tanz auffordert. Ganz zum Stolz ihrer Mutter erfüllt Alicia ihre Aufgabe perfekt.
Alicia ist die Familie wichtig, am Allerwichtigsten aber ist ihr die Anerkennung ihrer Mutter. Da sie eines der jüngsten Kinder in der Familie ist, ist in ihr das große Drängen, von Harriet gesehen zu werden. Umso mehr schämt sich die junge Frau, wenn sie eine Handarbeit im Salon liegen lässt und vollends vergisst, weil die Schwester nach ihr gerufen hat, um ihr etwas zu zeigen. Alicia neigt dazu, Dinge schnell zu vergessen; manche Sätze, die sie hört, verflüchtigen sich so schnell, dass sie nur noch einer Ahnung gleichen. Grund dafür ist nicht nur ihre fehlende Konzentrationsfähigkeit, sondern auch ihre Neigung, mit den Gedanken abzudriften und sich in Wolkenschlössern wiederzufinden. In ihrem großen Interesse am Zeichnen lebt sie ihre kreative Ader aus, verliert sich aber auch gerne in allerhand Romanen und verschlingt einem nach dem anderen, den man ihr gestattet zu lesen. Insgeheim wünscht Alicia, auch einmal solch fantastischen Geschichten aufschreiben zu können, doch hat man ihr früh klar gemacht, dass nur Männer solch Werke schreiben.
Sie ist mit Noel Montague verlobt.